Themenabend: „Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Schulunterricht“

Anlässlich der Veröffentlichung des Denkimpulses „Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Schulunterricht“ der AG Bildung wagten wir gemeinsam mit Bildungsexpert*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis den Blick auf Potenziale und Risiken von KI in der Schule.

Keynote von Dr. Jörg Dräger zum Nachschauen

Der Abend begann mit einer Keynote von Dr. Jörg Dräger aus dem Vorstand der Bertelsmann Stiftung über „Die digitale Bildungsrevolution: Chancen und Risiken von Algorithmen“. Dr. Dräger brachte Beispiele aus den USA mit und forderte, bei den übergeordneten Zielen anzusetzen, anstatt sich auf Hardware zu fokussieren. Ihm zufolge könne die Einbindung algorithmischer Systeme im Klassenzimmer zur Vermittlung sogenannter 21st Century Skills (Resilienz, Kreativität, Empathie, Coding) und einer Kompetenzorientierung im Bildungssystem führen.

Anschließend fand eine angeregte Podiumsdiskussion statt. Daran teilgenommen haben Martin Brause (Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg/Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg Senat), Dr. Anna Christmann MdB (Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“), Dr. Jörg Dräger (Vorstandsmitglied Bertelsmann Stiftung), Saskia Esken MdB (SPD und Mitglied der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“) und Olaf Gründel (Leiter des Leonardo Da Vinci Campus Nauen). Moderiert wurde das Gespräch von D21-Vizepräsident Thomas Langkabel.

Impuls von Jörg Dräger
Podiumsdiskussion beim Themenabend

Kernthemen waren das Verhältnis von Lehrkräften zur Technologie, die Umsetzung auf Verwaltungsebene, Erfahrungswerte aus dem Schulalltag sowie Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Algorithmen. Einigkeit herrschte bei dem Punkt, dass es auf die Lehrkräfte und -konzepte ankomme. Es fehlten jedoch Instrumente, einer immer heterogener werdenden Schülerschaft gerecht zu werden, so Schulleiter Gründel. Für Saskia Esken besteht der erste Schritt darin, festzulegen „Wie soll Schule eigentlich sein?“, um anschließend technologische Möglichkeiten zur Unterstützung dafür zu finden.

Das Publikum brachte sich nicht nur durch spannende Fragen ein, sondern konnte per Smartphone verschiedene Fragen simultan zum diskutierten Sachverhalt beantworten und damit ein Meinungsbild in Echtzeit generieren. Dabei kam u. a. heraus, dass 62 Prozent der Teilnehmenden den Begriff „Künstliche Intelligenz“ mit etwas (eher) Positivem assoziieren und 28 Prozent ihm neutral gegenüberstehen. Mit Blick darauf, dass 40 Prozent der Anwesenden aus dem Bildungsbereich kamen, scheinen diese offen zu sein für das Potenzial von KI im Schulunterricht.

Stefanie Kaste stellt den Denkimpuls vor
Das Publikum diskutiert mit

Bildung geht uns alle an. Das Bildungssystem ist maßgeblich daran beteiligt, wie wir uns als Gesellschaft entwickeln. Daher ist es wichtig, auszuarbeiten, was wir von der Bildung erwarten und wie Schule sein muss, um junge Menschen zu befähigen, sich selbstbestimmt in einer digitalisierten Welt bewegen zu können und durch entsprechende Kompetenzen für kommende Entwicklungen gewappnet zu sein. Die Nutzung künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich kann dafür eine sinnvolle Unterstützung sein. Dieses Potential gilt es, mit einem konstruktiven Blick auf alle Risiken und Chancen, auszuschöpfen.

Die Autorinnen des Denkimpulses halten diesen in die Kamera.

Ansprechpartnerinnen in der Geschäftsstelle

Porträt von Stefanie Kaste

Stefanie Kaste, Stellv. Geschäftsführerin (sie/ihr)

Porträt von Sandy Jahn

Sandy Jahn, Referentin Strategic Insights & Analytics (sie/ihr)