Sommerempfang 2025 mit Digitalminister Dr. Karsten Wildberger: Rückenwind für das digitale Morgen

Wind, Sonne und Aufbruch: Ein Abend voller Energie. Beim traditionellen D21-Sommerempfang kamen 250 Persönlichkeiten aus dem Netzwerk der Initiative D21 über den Dächern Berlins zusammen, um sich über die Zukunft der Digitalen Gesellschaft auszutauschen. Ehrengast und Redner war Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger.

D21-Personen im Gespräch mit Karsten Wildberger auf der Dachterrasse

Berlin. Es war ein Abend, an dem Wind und Sonne nicht nur die sommerliche Kulisse bestimmten, sondern auch sinnbildlich für die Zeiten standen, in denen wir leben: dynamisch, herausfordernd, aber voller Chancen. Rund 250 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft folgten der Einladung der Initiative D21 zum Sommerempfang 2025: einem Abend, der Mut machte, neue Wege zu gehen.

Lena-Sophie Müller auf der Bühne beim Sommerempfang

Das Wetter meinte es nicht nur gut. Ein heftiges Unwetter fegte über Berlin hinweg, legte zwischenzeitlich den Bahnverkehr lahm und sorgte für dramatische Frisuren, durchnässte Anzüge und Gäste, die durch den Platzregen zur Veranstaltung strömten. Doch als das Schlimmste nach einer halben Stunde vorüber war, zeigte sich die Sonne wieder von ihrer besten, sommerlichen Seite und tauchte die Dachterrasse in goldenes Licht. Ein treffendes Bild für die digitale Transformation: auf Stürme folgen Chancen, und nach Unsicherheit strahlt neue Zuversicht.

Schon bei der Begrüßung durch Lena-Sophie Müller, CEO der Initiative D21, lag Aufbruchsstimmung in der Luft:

Wenn wir mit einer sich rasant verändernden Welt Schritt halten wollen, müssen wir uns selbst immer wieder neu erfinden.
Lena-Sophie Müller, CEO der Initiative D21

Die Initiative D21 sei seit 25 Jahren ein Ort, an dem Perspektiven aufeinandertreffen, an dem unterschiedliche Interessen nicht gegeneinanderstehen, sondern miteinander in Lösungen münden.

Wildberger: Digitalisierung braucht Tempo – und zwei volle Koffer

Karsten Wildberger beim D21-Sommerempfang

Mit großer Spannung warteten die Gäste auf die Rede von Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung. Mit einer Mischung aus Schwung und Klartext nahm er die Gäste mit auf eine Tour durch Deutschlands digitale Baustellen und Fortschritte.

Wildberger berichtete von Erfolgen beim Netzausbau: 46 Millionen Haushalte seien mittlerweile zur Hälfte mit Glasfaser erschlossen. Doch Digitalisierung sei mehr als Technik:

Digitalisierung gelingt nur im Team. Und das heißt: gemeinsam mit Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Es geht darum, die digitale Infrastruktur zu verbessern, aber auch digitale Souveränität zu stärken und den Menschen die Angst vor der Zukunft zu nehmen.
Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung
Karsten Wildberger beim D21-Sommerempfang
Ein voller Raum mit Menschen, die sich teilweise im Stehen, teilweise im Sitzen miteinander in Kleingruppen unterhalten

Er sprach über Bürokratieabbau, schnellere Verfahren und eine Verwaltung, die sich moderner aufstellen müsse. Sein ambitioniertes Ziel: 25 Prozent der Bürokratiekosten einsparen. Mit einem Augenzwinkern berichtete er von der Arbeitsweise seines jungen Ministeriums, das auf eine Matrixorganisation setzt: „Es geht alles nur im Team“, sagte er lachend und fügte hinzu: „Ich komme langsam auf Betriebstemperatur.“

Stimmen aus der Politik vom D21-Sommerempfang zu den Aufgaben der Digitalpolitik in der aktuellen Legislatur

Doch jenseits humorvoller Einblicke zeigte Wildberger auch, wie ernst es ihm mit der Digitalisierung ist. Er sprach von seiner Vision für ein digitales Deutschland und packte diese in zwei symbolische „Koffer“, die er stets dabeihabe, um seine Agenda greifbar zu machen: 

Gruppenfoto: Präsidium und Geschäftsführung der Initiative D21 mit Minister Dr. Karsten Wildberger auf der Dachterrasse

Der erste dieser Koffer trägt die Aufschrift Staatsmodernisierung. Für Wildberger bedeutet das nicht weniger als eine grundlegende Erneuerung staatlicher Strukturen. Bürokratie müsse abgebaut, Prozesse beschleunigt und digitalisiert werden, damit Bürger*innen nicht mehr von Schalter zu Schalter geschickt würden. Es gehe darum, die Verwaltung effizienter und zugleich bürger*innenfreundlicher zu gestalten. Dabei gehe es nicht nur um Technik, sondern auch um eine neue Kultur in den Behörden. „Wir brauchen eine Verwaltung, die sich traut, neue Wege zu gehen und auch mal Fehler zuzulassen.“ 

Menschen beim D21-Sommerempfang im Gespräch mit Karsten Wildberger

Sein zweiter Koffer trägt die Überschrift Digitalisierung – randvoll gefüllt mit großen Zukunftsthemen. Wildberger sprach über den konsequenten Ausbau der digitalen Infrastruktur, über innovationsfreundliche Regulierung und über Cybersicherheit. Besonders wichtig ist ihm die digitale Souveränität: Deutschland dürfe nicht bloß Konsument internationaler Technologie sein, sondern müsse eigene Lösungen entwickeln. „Wir wollen am Wettbewerb teilnehmen und unsere eigenen KI-Basismodelle entwickeln, die unsere Werte sichern“, erklärte er mit spürbarem Stolz.

Ein besonderer Schwerpunkt liege für ihn bei der Digitalisierung der Verwaltung, so Wildberger. Leistungen müssten gebündelt, neue Plattformen geschaffen und digitale Identitäten eingeführt werden, die Bürger*innen einfache, sichere Wege durch die digitale Welt ermöglichen. Digitale Verwaltung müsse der Koffer sein, in den wir all das hineinpacken, was die Bürger*innen wirklich brauchen – einfach, sicher und verständlich. Doch der Minister wurde auch nachdenklich:

Es wird unsere Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass die Menschen an eine bessere digitale Zukunft glauben. Dafür müssen wir zuhören, erklären und vermitteln, dass Risiken und Chancen zwei Seiten derselben Medaille sind.
Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung

Im Gespräch: Daten, Wirkung und das Vertrauen der Menschen

Marc Reinhardt und Sandy Jahn auf der Bühne des D21-Sommerempfang

Dialog statt langer Reden: In einem lockeren Format tauschten sich Sandy Jahn, D21-Referentin für Strategic Insights & Analytics, und D21-Präsident Marc Reinhardt über die aktuellen Entwicklungen und die Zukunft der Initiative D21 aus. Reinhardt zog eine Bilanz der vergangenen Jahre: Die Initiative D21 sei immer mehr gewesen als ein bloße Beobachterin des digitalen Wandels:

Wir haben Lagebilder und Studien für die digitale Gesellschaft und Verwaltung geschaffen, damit Digitalisierung nicht abstrakt bleibt, sondern messbar wird.
Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21

Es gehe nicht nur darum, digitale Angebote zu zählen. Entscheidend sei, ob die Menschen diese Angebote tatsächlich nutzen – und ob sie ihnen das Leben erleichtern. „Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die Digitalisierung beschleunigt hat – Stichwort Künstliche Intelligenz“, sagte Reinhardt. „Aber es gibt auch Verunsicherung. Wir wollen Menschen helfen, ein positives Zukunftsbild zu entwickeln. Und wir wollen messbar machen: Kommt Digitalisierung tatsächlich bei den Menschen an?“

Sandy Jahn griff diese Gedanken auf. Viele Menschen seien skeptisch, ob sie mit der rasanten digitalen Entwicklung Schritt halten könnten:

Wir merken, dass viele Bedenken haben. Gleichzeitig wollen wir Mut machen: Jeder kann mitgestalten. Wir brauchen ein digitales Deutschland, das auf Werte, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe setzt.
Sandy Jahn, Referentin Strategic Insights & Analytics der Initiative D21
Menschen im Gespräch auf der Dachterrasse

Im Gespräch wurde einmal mehr klar: Digitalisierung darf nicht spalten, sondern muss die Gesellschaft zusammenhalten. Die Chancen seien riesig, doch nur, wenn alle mitgenommen würden.

Reinhardt schlug an diesem Abend auch eine internationale Brücke. Deutschland müsse sich weltoffen aufstellen. „Die Wirtschaft denkt längst international, wir dürfen nicht in nationalen Silos verharren.“ Gerade beim Thema Verwaltung könne Deutschland wertvolle Erfahrungen teilen. „Wir haben im föderalen System gelernt, wie man vorankommt, auch wenn niemand dem anderen etwas vorschreiben kann. Davon kann Europa einiges lernen.“ Doch Reinhardt machte auch klar: Deutschland dürfe nicht nur auf Technologieimporte setzen – sondern müsse auch selbst gestalten, um souverän zu bleiben.

Menschen im Gespräch
Himmel über Berlin mit Sonnenschein und sehr dunklen, dramatischen Sturmwolken - fotografiert auf der Dachterrasse beim D21-Sommerempfang
Menschen im Gespräch auf der Dachterrasse

Sommerabend mit Rückenwind für ein digitales Morgen

Nach den offiziellen Programmpunkten begann der lockere Teil des Abends: Netzwerken, diskutieren, Ideen spinnen. Unter Sonnenschirmen, bei kühlen Drinks und Berliner Sommerwind kamen die Gäste ins Gespräch. Ob Chancen von Künstlicher Intelligenz, die Rolle junger Menschen in der digitalen Gesellschaft oder die Frage, wie der Staat Bürokratie abbauen kann: Die Gespräche waren lebhaft, leidenschaftlich, manchmal kontrovers, aber stets getragen von der Überzeugung: Wir müssen gemeinsam anpacken.

Das Fazit dieses Abends: Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie muss die Gesellschaft stärken, Chancen gerecht verteilen und Deutschland fit für die Zukunft machen. Oder wie Marc Reinhardt es auf den Punkt brachte:

Es geht nicht ums Wollen, es geht ums Machen – und das schaffen wir nur im Schulterschluss.
Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21

Der Sommerabend in Berlin machte eines deutlich: An Ideen, Engagement und Rückenwind mangelt es in Deutschland keineswegs.

Weitere Impressionen vom Event

Ansprechpartnerin in der Geschäftstelle

Porträt von Stefanie Kaste