Was uns Drohnen über den Breitbandausbau lehren

Unter dem Motto „Wie können Drohnen den Alltag von Wirtschaft und Gesellschaft bereichern?“ starteten die Netzwerktreffen der Deutschen Breitbandinitiative.

Berlin. Rettungsmanöver auf See mit Quadrocoptern, drohnengestützte Inspektionen von Industrieanlagen, selbstständige Analyse von Unfallorten durch Videodrohnen – das sind nur drei der zahlreichen Anwendungsfälle, die beim ersten Netzwerktreffen der Deutschen Breitbandinitiative diskutiert wurden.

Ziel der Treffen ist es, Akteur*innen aus den Bereichen Breitband und Netzinfrastruktur mit kreativen Anwendern und Entwicklern neuer Technologien zusammenzubringen und einen gemeinsamen Diskurs über Anforderungen einer digitalen Zukunft in diesem Kontext zu führen. An der Auftaktveranstaltung am 6. Februar nahmen knapp 50 Vertreter*nnen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik teil und diskutierten unter dem Motto „Wie können Drohnen den Alltag in Wirtschaft und Gesellschaft bereichern?“ gegenwärtige und zukünftige Anwendungsfälle der Technologie.

Das Treffen eröffnete Dr. Tobias Miethaner, Abteilungsleiter der Organisationseinheit Digitale Gesellschaft im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Er ordnete Drohnen als klassisches Querschnittsthema ein, das von der grundlegenden Technologie, über die erforderliche digitale und physische Infrastruktur, bis hin zum regulatorischen Rahmen viele Themenfelder berührt. Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21, betonte im Anschluss die Bedeutung der gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien. Sie erklärte den Ansatz der Netzwerktreffen, frühzeitig einen interdisziplinären Diskurs anzuregen, der neben den technologischen und wirtschaftlichen Aspekten insbesondere Stimmen aus der Zivilgesellschaft berücksichtigt.

Nachfolgend stellten die drei Referent*innen Angela Kies, UAS/UTM Deutsche Flugsicherung, Matthias Beldzik, Drone Marketing Lead EMEA bei Intel Deutschland und Dr. Dominic Schupke, Airbus CTO Unit, praktische Cases vor, bei denen Drohen bereits heute einen spürbaren Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Alle haben gemeinsam, dass sie bei einer Überführung in den Regelbetrieb von einer Breitbandinfrastruktur profitieren.

Jede Minute zählt: Kooperationsprojekt der Deutschen Flugsicherung und Deutschen Telekom sucht Unfallopfer mit Drohnen

Die Feuerwehr Dortmund und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft testen den Einsatz von automatisierten Drohnen, die über das LTE-Netz der Telekom in den Luftraum integriert werden. Durch diese Breitbandanbindung können Drohnen größere Distanzen bis zu ihrem Einsatzort selbstständig zurücklegen, Unglücksstellen noch vor Eintreffen der Rettungskräfte automatisiert nach Unfallopfern absuchen oder hochauflösende Bilder in Echtzeit an die Einsatzstellen weiterleiten. Somit eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten bei der Vermisstensuche und das Kooperationsprojekt Connected Drones der Deutschen Telekom und Deutschen Flugsicherung hilft dabei, wichtige Minuten bei der Lebensrettung zu gewinnen.

Drohneneinsatz: Vermisstensuche zusammen mit der DLRG

Rettung aus der Luft: Die Wasserrettung des DRK wirft Schwimmhilfen per Drohne ab

Auf den Faktor Zeit setzt auch die Wasserrettung des Deutschen Roten Kreuzes: An den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern erprobt sie in einem breit angelegten Projekt Quadrokopter, die aufblasbare Schwimmhilfen für Menschen in Not abwerfen und so wertvolle Sekunden bis zum Eintreffen der Rettungsschwimmer gewinnen.

Inspektor Gadget: Drohnen bei der Überprüfung von Industrieanlagen

Auch im industriellen Kontext übernehmen Drohnen immer mehr Tätigkeiten, die bisher beispielsweise nur mit teuren Hubschrauberflügen denkbar waren. Hierunter fallen z.B. die Inspektion und Vermessung von Industrieanlagen, alternder Infrastrukturbauwerke und Bahntrassen oder der Transport von eiligen Waren an schwer zugängliche Orte.

Die Basis vieler Anwendungen ist ein starkes Netz

Das Treffen machte deutlich, dass einige zukunftsträchtige Anwendungen von Drohnen auf bestehende Breitband-Infrastrukturen angewiesen sind. In vielen Fällen müssen z.B. große Datenmengen – wie hochaufgelöste Videoaufnahmen – live übertragen werden. Autonome Flüge außerhalb der Sichtweite des Piloten erfordern eine digitale Vernetzung der Drohnen und auch die Gewährleistung der Sicherheit eines Flugkörpers – wie beim Transport von Menschen – erfordert eine moderne technologische Netzinfrastruktur. Und nicht zuletzt, wenn es um die Integration der Drohnen in einen gemeinsamen Luftraum geht, müssen LTE- und 5G-Technologien als wichtiger Enabler für die Technologie verstanden werden.

Das Teilnehmerfeld des ersten Netzwerktreffens

Die Logos der Teilnehmenden des Netzwerktreffen: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Initiative D21, Bitkom, Intel, Airbus, DFS Deutsche Flugsicherung, ADAC, ANGA, Assure Consulting, BVDW, Der Mittelstand BVMW, CDU, Curpas, Deutsche Telekom, Deutsche Bahn, Deutsches Rotes Kreuz, Airteam, Dronemasters, Ericsson, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Fraunhofer IUK-Technologie, FTTX-FITH Consulting, FZI, G+D Mobile Security, GEOkomm, Händlerbund, HDE Handelsverband Deutschland, Huawei, Microsoft, Nokia Networks, TU Dresden, P3, Technologiezentrum