Was wäre, wenn …? Girls‘Day-Preisträgerinnen gestalten ihre virtuelle Zukunftswelt

Was wäre, wenn die Menschen zum Mars fliegen würden? Extremwetterereignisse alltäglich werden? Alle Tiere ausgestorben wären? Oder es nur noch Elektroautos gäbe? In dem Workshop „Future or Fiction“ konnte die Girls’Day-Preisträgerin und ihre Mitschülerinnen von der Bettina-von-Arnim-Schule virtuelle Zukunftswelten zu diesen Fragen erschaffen und sie mithilfe von Virtual Reality unmittelbar erleben.

Übergabe des Girls'Day-Preises durch den damaligen Bundeskanzler Olaf Shcolz.
Übergabe des Girls'Day-Preises durch den damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz und D21-Präsident Marc Reinhardt.

Berlin. Wie hoch war der Anteil an Mädchen in MINT-Leistungskursen in Deutschland im Jahr 2023? Diese Frage wurde beim Auftakt des diesjährigen Girls’Day, den die Initiative D21 jedes Jahr gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt veranstaltet, allen teilnehmenden Schülerinnen gestellt. Aurelie von der Bettina-von-Arnim-Schule gab mit 47,3 % nahezu die korrekte Antwort von 46,0 %. Der Preis dafür: Ein Gutschein für den Workshop „Future or Fiction“ im Humboldtforum, der von Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich übergeben wurde. Am 21. Mai war es dann so weit und die Schülerinnen aus der 9. Klasse der Bettina-von-Arnim-Schule lösten den Gutschein ein. Im Geiste der Humboldt-Brüder galt es im Humboldtforum, sich anhand von verschiedenen Zukunftsszenarien in neue Welten einzudenken, die Welten virtuell zu gestalten und anschließend mit Virtual-Reality-Technologien weiter zu erforschen.

Menschliche „Roboterinnen“

Aurelie und ihre Mitschülerinnen von der Bettina-von-Arnim-Schule freuen sich über den Girls'Day-Preis.
Aurelie und ihre Mitschülerinnen von der Bettina-von-Arnim-Schule freuen sich über den Girls'Day-Preis.

Bei einer Aufwärmübung fand eine erste Sensibilisierung dafür statt, was es beim Programmieren zu beachten gilt. In zwei Kleingruppen wurde jeweils eine Schülerin zu einer „Roboterin“ auserkoren, die Anweisungen (z. B. „Vorwärts“, „Drehen um 90° Grad“, „Deckel öffnen“) der verbliebenen Schülerinnen ganz genau ausführen sollte. Ziel war, die „Roboterin“ so anzuleiten, dass sie einen Ball aus einer verschlossenen Kiste herausholte. Mit Trial and Error und viel Lachen wurde klar, dass ähnlich wie beim Programmieren die Anweisungen sehr konkret und korrekt sein mussten, um die Aufgabe zu erfüllen.

Zwischen den Welten: Eine Reise zum Mars, Extremwetter in Stormania, ein Leben ohne Tiere und Elektroautos auf den Straßen

Anschließend teilten sich die Schülerinnen in vier Kleingruppen auf und suchten sich ein Zukunftsszenario aus, zu dem sie eine virtuelle Welt erschaffen wollten. In einem ersten Schritt galt es, Ideen zur Gestaltung der Welt zu sammeln und grundlegende Fragen zu beantworten: Gibt es Straßen auf dem Mars? Oder wie sieht eine Landschaft aus, wenn es keine Tiere mehr gibt? Diese Welten-Ideensammlung diente als Grundlage, um das jeweilige Zukunftsszenario in einem zweiten Schritt mit einer Software in eine virtuelle Welt umzusetzen.

Auf Tablets konnte jede Schülerin in ihrer Kleingruppe verschiedene Elemente wie etwa Menschen, Tiere, Transportfahrzeuge, Gegenstände, Naturelemente oder Gebäude in eine leere virtuelle dreidimensionale Welt ziehen und individuell gestalten. Auch die Umgebung konnte an das jeweilige Zukunftsszenario angepasst werden und etwa eine virtuelle Wüstenwelt kreiert werden. Die erste Gruppe befasste sich mit der Frage, was wäre, wenn Extremwetterereignisse alltäglich werden und erstellten ihre Welt Stormania. Als Lösungsstrategie gegen Stürme, Dürre- und Hitzeperioden sowie Überschwemmungen entwickelten die Schülerinnen hitzeabsorbierende Häuser sowie Tanks zum Speichern von Regenwasser und bauten Schattenplätze in Parks aus.

Die Schülerinnen bauen am virtuellen Modell ihrer Zukunft ohne Verbrennermotoren.
Die Schülerinnen bauen am virtuellen Modell ihrer Zukunft ohne Verbrennermotoren.

Eine weitere Schülerinnengruppe widmete sich der Frage, was wäre, wenn die Menschen zum Mars fliegen würden. Zum Schutz vor Winden und extremen Temperaturschwankungen auf dem Mars bauten die Schülerinnen um ihre Stadt in Martopia eine riesige Kuppel. Außerdem setzten sie sich mit dem Aufbau und Design der Stadt sowie der Herausforderung auseinander, wie die Lebensqualität auf dem Mars gesichert werden kann.

Wenn alle Tiere auf der Welt aussterben würden, hätte dies gravierende Folgen für die Stabilität der Ökosysteme. Wie genau eine solche Welt aussehen würde, damit befasste sich eine weitere Schülerinnengruppe. Und die letzte Gruppe entwarf eine Welt, in der es nur noch Elektroautos und keine Verbrenner mehr gibt. Neben Vorteilen wie weniger Lärm und einer besseren Luftqualität würde sich nach Ansicht der Schülerinnen auch das Stadtbild stark durch den gestiegenen Strombedarf verändern. Deswegen waren in ihrer virtuellen Welt Ladestationen an Laternen zu finden und das Landschaftsbild von Windrädern und Solaranlagen geprägt.

Zum Schluss konnten sich die Schülerinnen ihre eigens geschaffene Welt mit Virtual-Reality-Brillen unmittelbar erleben. Der Workshop war – genau wie der Girls’Day selbst – nicht nur ein spannendes Erlebnis, sondern auch ein „Lustmacher“ auf Themen wie Wissenschaft und Technik. Ein Tag voller kreativer Ideen für unsere Zukunft – die mit den jungen Menschen schon heute beginnt.

„Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag“ als Orientierungshilfe

Logo des Girls'Day

Der Girls’Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben bereits über 2 Millionen Mädchen am Zukunftstag teilgenommen. Und das Angebot an Veranstaltungen und Aktionen wächst mit jedem Jahr. Seit über 15 Jahren eröffnet die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler zwei Tage vor dem eigentlichen Girls’Day gemeinsam mit der Initiative D21 den Aktionstag, begrüßt ausgewählte Berliner Schülerinnen der 9. Klasse und erkundet gemeinsam mit ihnen den D21-MINT-Erlebnis-Parcours. Hier können die jungen Frauen MINT-Berufe von ihrer praktischen Seite kennenlernen und ihr Berufswahlspektrum erweitern.

Der Girls‘Day Preis wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von: AKDB, Bechtle, Cornelsen, Deloitte, Deutsche Telekom, IBM und ING.

Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle

Porträt von Stefanie Kaste

Stefanie Kaste, Stellv. Geschäftsführerin (sie/ihr)