Frau Superti, ein wichtiger Teil des Strategic Foresight Report 2022 der Europäischen Kommission ist das Zusammenwirken des digitalen und grünen Wandels. Beide Transformationsprozesse stehen ganz oben auf der politischen Agenda der Europäischen Kommission und ihr Zusammenspiel wird die Zukunft massiv beeinflussen. Ihr Erfolg wird auch für das Erreichen der „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen entscheidend sein. Gleichzeitig ist die digitale Transformation bisher nur in begrenztem Maße unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erfolgt und hat auch einige schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit. Was sind die nächsten wichtigen Schritte, die die Europäische Kommission zu unternehmen gedenkt, um diese negativen Auswirkungen zu verringern und sicherzustellen, dass der digitale Wandel die ökologische Nachhaltigkeit und den grünen Wandel fördert?
Wir in der Europäischen Kommission sind überzeugt, dass digitale Technologien eine wesentliche Rolle für den Erfolg des grünen Wandels spielen. Im Energiesektor ermöglichen sie die Gewinnung erneuerbarer Energien in großem Maßstab und gleichen das Stromnetz durch virtuelle Energiespeichersysteme aus. Im Bereich der Mobilität findet man sie in Elektrofahrzeugen und der erforderlichen Ladeinfrastruktur. In unseren Häusern können intelligente Heizsysteme den Energieverbrauch durch Sensoren, intelligente Zähler und Energiemanagementlösungen senken. In der Landwirtschaft ermöglichen neue Geschäftsmodelle, die durch digitale Technologien entstehen, landwirtschaftliche Geräte gemeinsam zu nutzen und so Kosten und Produktionsemissionen zu senken. Die sektoralen Beispiele sind eindeutig.
Zu Gast:
Valentina Superti ist Director at Directorate-General for Internal Market, Industry Entrepreneurship and SMEs bei der Europäischen Kommission.
Es stimmt jedoch, dass digitale Technologien einen erheblichen CO2-Fußabdruck hinterlassen können. Das unterstreicht die Notwendigkeit dafür, dass die digitale Wirtschaft – wie alle anderen Sektoren auch – eine nachhaltige Entwicklung anstrebt. Die Europäische Kommission engagiert sich stark für diese Ziele, wie ihr Arbeitsprogramm 2023 zeigt. Zwei der Hauptziele des Programms, nämlich die Umsetzung des Green Deal und die Vorbereitung Europas auf das digitale Zeitalter, sind nicht automatisch miteinander verbunden. Es ist wichtig, die dringendsten Herausforderungen anzugehen und gleichzeitig den langfristigen Kurs beizubehalten.
Um sicherzustellen, dass die europäische Industrie einen nachhaltigen Wandel vollzieht und gleichzeitig in globalen Wertschöpfungsketten wettbewerbsfähig und widerstandsfähig bleibt, hat die Kommission eine breite Palette von Maßnahmen vorgeschlagen und umgesetzt. Diese werden eine wichtige Rolle bei der Förderung nachhaltiger Investitionen in der EU spielen, indem sie Unternehmen, Investoren und politischen Entscheidungsträgern geeignete Definitionen dafür an die Hand gibt, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig angesehen werden können. Neben dieser Taxonomie gibt es auch Vorschriften zur umweltgerechten Gestaltung, die sicherstellen, dass elektronische Geräte die Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllen. Beispielsweise wird die Ökodesign-Verordnung der Kommission für Server und Datenspeicherprodukte zu Stromeinsparungen von bis zu 9 TWh/Jahr führen, was dem jährlichen Stromverbrauch Estlands im Jahr 2014 entspricht. Außerdem werden die Treibhausgasemissionen um bis zu 3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr reduziert. Mit Blick auf die Zukunft wird der Europäische Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft der Kommission dazu beitragen, die Menge an Elektro- und Elektronik-Altgeräten zu verringern, wie z. B. die Verordnung über ein europaweit einheitliches Ladegerät für tragbare elektronische Geräte bis 2024 zeigt. Derzeit werden in der EU weniger als 40 % des gesamten Elektroschrotts recycelt. Dies ist nur ein kleiner Teil der Bemühungen der Europäischen Union, einen Binnenmarkt zu schaffen, der als Maßstab für nachhaltige Technologie, Innovation und Wachstum dient.
Derzeit wird viel über die Auswirkungen des digitalen Sektors auf die grüne Transformation gesprochen – sei es über die negativen Auswirkungen von Elektroschrott, den Energieverbrauch digitaler Geräte, das steigende Konsumverhalten usw. oder darüber, wie digitale Technologien eine Schlüsselrolle bei der Erreichung von Klimaneutralität spielen könnten. Doch wie kann und wird das Streben der Europäischen Kommission nach einer grünen Transformation den digitalen Sektor verändern? Welche Maßnahmen kann und will die Europäische Kommission ergreifen, um sicherzustellen, dass der digitale Wandel wesentlich nachhaltiger abläuft als in der Vergangenheit?
Der grüne Wandel ist ein Muss für ausnahmslos alle Sektoren, einschließlich der Digitalwirtschaft. Die Kommission verfolgt einen integrativen Ansatz, der dazu beiträgt, die verschiedenen Akteure auf klimaneutrale Maßnahmen auszurichten und gleichzeitig einen gerechten Übergang zu gewährleisten. Diese beiden Elemente müssen gut ausbalanciert sein und erfordern eine Vielzahl von Interessenvertreter*innen, die in Schlüsselfragen zusammenarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen. Zu diesem Zweck hat die Kommission das Europäische Industrieforum eingerichtet. Das Forum setzt sich aus Vertreter*innen der Industrie und der Mitgliedstaaten sowie politischen Entscheidungsträgern zusammen, die gemeinsam an der Entwicklung spezifischer Transformationspfade für jeden Sektor der EU-Wirtschaft oder, wie wir es nennen, des „industriellen Ökosystems“ arbeiten. Die Transformationspfade zeigen Lücken, Synergien und Bereiche für grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf, um den digitalen und nachhaltigen Wandel zu beschleunigen. Die Initiative zielt darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – das Rückgrat der europäischen Industrie – dabei zu unterstützen, den Transformationsprozess zu bewältigen und gleichzeitig wettbewerbsfähig und widerstandsfähig zu bleiben. Der digitale Sektor ist von jedem Transformationspfad betroffen, der konkrete zukünftige Maßnahmen der Sektoren zur Dekarbonisierung und zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit beschreibt. Zur Unterstützung der KMUs in Europa hat die Kommission spezifische Initiativen ergriffen, beispielsweise das European Enterprise Network (EEN). Das Netzwerk bietet spezielle Dienstleistungen für einzelne KMUs an, die Unterstützung bei der Umsetzung der Zwillingstransformation benötigen.
Über diese Transformationspfade hinaus möchte ich zwei Initiativen hervorheben, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind. Die erste betrifft die Messbarkeit. Im Vergleich zur Messung der negativen Auswirkungen elektronischer Produkte ist die Messung der positiven Umweltauswirkungen digitaler Technologien nicht einfach. Wir brauchen eine robuste Methode zur Berechnung der Nettoauswirkungen grüner digitaler Technologien auf die Umwelt und das Klima. Die Einführung neuer Indikatoren kann bei der Bewertung der positiven Auswirkungen von Initiativen hilfreich sein, wie dies beispielsweise bei der European Green Digital Coalition (EGDC) der Fall ist. Diese von der Industrie geführte und von der Kommission und dem Europäischen Parlament unterstützte Initiative hat genau dieses Ziel: in die Entwicklung und den Einsatz umweltfreundlicherer digitaler Technologien zu investieren und eine Standardmethode zur Messung ihrer Nettoauswirkungen zu entwickeln. Wenn wir uns auf die digitale Wirtschaft konzentrieren, müssen wir uns auch mit den Lieferketten und den verwendeten Materialien befassen. Mit dem Gesetz über kritische Rohstoffe, das die Kommission 2023 vorlegen will, soll die Verfügbarkeit von Rohstoffen, von denen viele für den digitalen Wandel unerlässlich sind, unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsanforderungen sichergestellt werden. Die EU trägt eine große Verantwortung für das Gelingen dieses Übergangs. Es ist auch klar, dass dieser digitale Wandel ein koordiniertes Vorgehen der Regierungen, des Privatsektors und der Gesellschaft insgesamt erfordert, um den Übergang Europas zu einer ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft sicherzustellen.
Die Europäische Kommission sagt, dass der digitale Wandel aufgrund seines enormen wirtschaftlichen Potenzials vor allem von der Privatwirtschaft vorangetrieben wird, dass aber auch staatliches und zivilgesellschaftliches Engagement erforderlich ist, um seine Vorteile für eine umweltverträgliche Entwicklung zu nutzen und seine negativen Auswirkungen zu begrenzen. Können Sie dies näher erläutern? Was können Regierungen und Zivilgesellschaft tun, um die Zwillingseffekte dieser beiden Übergänge zu unterstützen?
Der digitale Wandel ist eine Herausforderung, aber wenn er richtig angegangen wird, bietet er auch große wirtschaftliche Chancen, von denen die Gesellschaft als Ganzes profitieren wird. Der öffentliche Sektor spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Wandel zu beschleunigen und für alle Teile der Gesellschaft nutzbar zu machen. Was die EU betrifft, so habe ich bereits einige unserer Strategien und Initiativen erwähnt. Was für die EU und die Kommission gilt, gilt auch für alle Regierungsebenen in der EU. Insbesondere müssen die Regierungen sicherstellen, dass es Strategien und eine gute Koordinierung zwischen den verschiedenen Interessengruppen gibt. Das bedeutet, dass ein geeigneter Rahmen für Investitionen geschaffen sowie sichergestellt werden muss, dass Nachhaltigkeitsanforderungen und -standards für Produkte und Dienstleistungen klar definiert und eingehalten werden. Dies fördert ein gutes wirtschaftliches Umfeld mit klaren gesetzlichen Anforderungen und geeigneten Anreizen. Die Unterstützung der Wirtschaftsakteur*innen bei der Umsetzung von Maßnahmen für einen nachhaltigen digitalen Wandel ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Hier ist die öffentliche Hand gefragt. Außerdem sollte diese mit gutem Beispiel vorangehen: Bei Investitionsentscheidungen oder Einkäufen im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens müssen digitale und ökologische Anforderungen gut aufeinander abgestimmt werden. Öffentliche Auftraggeber sind mit ihrer Beschaffungsmacht in einer einzigartigen Position, um Veränderungen zu beschleunigen. Ein strategischer Ansatz kann viel mehr bewirken.
Die Zwillingstransformation kann nicht ohne eine starke Beteiligung der Zivilgesellschaft stattfinden. Organisationen der Zivilgesellschaft können die Umweltauswirkungen digitaler Produkte prüfen, das Bewusstsein für Investitionen in umweltfreundliche digitale Technologien und Dienstleistungen schärfen und Möglichkeiten für Bürger*innen schaffen, sich an umweltfreundlichen digitalen Initiativen zu beteiligen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der digitalen Kompetenz, indem sie sicherstellen, dass die Bürgerinnen und Bürger wissen, wie sie digitale Technologien auf nachhaltige Weise nutzen können. Schließlich spielen sie auch eine Rolle bei der Politikgestaltung: So haben wir beispielsweise mehrere Nichtregierungsorganisationen eingeladen, die Arbeit des bereits erwähnten Industrieforums zu unterstützen, das die Kommission bei der Umsetzung ihrer Industriestrategie begleitet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Ansichten der Zivilgesellschaft bei der Formulierung von Strategien und politischen Maßnahmen Gehör finden und berücksichtigt werden.
Aufgrund seines enormen wirtschaftlichen Potenzials wird es vor allem der Privatsektor sein, der den digitalen Wandel vorantreibt und in hohem Maße von technologischen Innovationen profitiert. Sehen Sie eine ähnliche Entwicklung für den grünen Wandel? Kann und wird der Privatsektor auch hier eine Vorreiterrolle spielen und wenn ja, wie? Welchen Weg werden die Europäische Kommission und die lokalen Regierungen einschlagen müssen – Vertrauen auf das Engagement und die Verantwortung der Unternehmen oder mehr Regulierung und Anreize?
Ich glaube, man braucht beides. Erstens hilft es, wenn es ein klares Ziel für die Industrie gibt. Die Europäische Kommission konzentriert sich derzeit darauf, den Privatsektor zu ermutigen, sich auf ehrgeizige grüne Ziele zu verpflichten, wie zum Beispiel den europäischen Green Deal, der eine Reduzierung der Emissionen um 55 Prozent bis 2030 vorsieht. Dies spiegelt sich auch in unseren Investitionsprogrammen wider. Das Programm InvestEU zum Beispiel soll private Investitionen in den grünen Wandel erleichtern. Zweitens: Dieses Ziel muss erreichbar sein. Deshalb müssen wir auch Organisationen aktiv unterstützen, die vielleicht nicht über alle notwendigen Ressourcen – sei es finanzieller oder personeller Art – verfügen, um den Wandel aus eigener Kraft zu schaffen. Unsere Daten zeigen, dass KMUs in Europa bei der digitalen Transformation hinter größeren Unternehmen und in einigen Fällen auch hinter anderen Regionen der Welt zurückliegen. Das Enterprise Europe Network ist in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung. Das Netzwerk hilft KMUs bei der digitalen und grünen Transformation und unterstützt das Matchmaking zwischen Unternehmen in ganz Europa. Im kommenden Jahr wird die Kommission eine Reihe von Matchmaking-Veranstaltungen für Anbieter digitaler Lösungen organisieren, um KMUs bei ihrem digitalen Wandel zu helfen und innovative europäische Unternehmen zu unterstützen. Ziel ist es, das Bewusstsein für digitale Lösungen „made in Europe“ zu schärfen, die den spezifischen Bedürfnissen von KMUs in verschiedenen industriellen Ökosystemen gerecht werden können.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sieht sich Europa mit steigenden Energiekosten konfrontiert. Dies hat zu einem schwierigen wirtschaftlichen Klima für Millionen europäischer Unternehmen geführt. Investitionen in grüne Technologien, die Energie sparen, sind heute nicht nur eine kluge Geschäftsentscheidung, sondern auch eine Entscheidung über das mittel- und langfristige Überleben eines Unternehmens. Unsere Aufgabe als Behörden ist es, Anreize und finanzielle Unterstützung für grüne Investitionen zu bieten, um den Wandel auch für KMUs voranzutreiben und Anbietern grüner und digitaler Lösungen zu helfen, ihre Lösungen auf EU-Ebene zu verbreiten. Wie ich bereits erwähnt habe, ist eines der Instrumente, um Investitionen in nachhaltige Projekte und Aktivitäten zu lenken, die Schaffung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen, der als EU-Taxonomie bekannt ist. Diese EU-Taxonomie wird durch die EU-Resilienzfazilität ergänzt. Die Fazilität soll dazu beitragen, die Auswirkungen der Pandemie abzumildern und den Wiederaufschwung in Europa zu unterstützen, indem sie den ökologischen und digitalen Wandel durch Investitionen in Höhe von insgesamt mehr als 720 Mrd. EUR beschleunigt. Die Kombination aus Regulierung, Anreizen und der Gewährleistung, dass niemand während des Wandels zurückgelassen wird, ist die beste Chance, die wir haben, um die Entwicklung hin zu einem grünen Europa, das für das digitale Zeitalter gerüstet ist, zu beschleunigen.
In unserer Studie aus dem Jahr 2021 haben wir festgestellt, dass es den meisten Bürger*innen schwerfällt, die Auswirkungen und Entwicklungen der Zwillingstransformation zu verstehen. Sie sind sich nicht sicher, wie diese beiden Megatrends miteinander interagieren, wer die relevanten Akteur*innen sind und welche Maßnahmen der Zwillingstransformation am meisten nutzen würden. Welche Rolle spielt Bildung für den Erfolg der Zwillingstransformation?
Der grüne UND digitale Wandel ist ein komplexes, aber notwendiges Unterfangen. Bildung ist der Schlüssel. Die Bürger*innen müssen verstehen, wie sich die Zwillingstransformation auf ihr Leben auswirkt, wie sie am besten darauf reagieren und wie sie fundierte Entscheidungen treffen können. Wir müssen auch dafür sorgen, dass der Privatsektor über die notwendige Anzahl qualifizierter Menschen verfügt, um Innovationen und Investitionen für die Zwillingstransformation zu tätigen. Derzeit berichten mehr als 75 Prozent der Unternehmen in der EU über Schwierigkeiten, Arbeitskräfte mit den erforderlichen Qualifikationen zu finden. Statistiken zeigen, dass nur 37 Prozent der Erwachsenen regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Laut dem Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft verfügen 40 Prozent der Erwachsenen in Europa nicht über grundlegende digitale Kompetenzen – ein gravierender Mangel.
Die Kommission hat vorgeschlagen, 2023 zum Europäischen Jahr der Kompetenzen auszurufen, um dem lebenslangen Lernen durch verstärkte Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der europäischen Arbeitskräfte neue Impulse zu verleihen. Dies wird dazu beitragen, Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in Einklang zu bringen und Menschen aus Drittländern anzuziehen, die über die in der EU benötigten Qualifikationen verfügen. Natürlich spielen auch Initiativen der Industrie eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Eine solche von der Kommission unterstützte Initiative ist der Pakt für Kompetenzen, der darauf abzielt, öffentliche und private Organisationen bei der Weiterbildung und Umschulung zu unterstützen, damit Europa über die für den Wandel erforderlichen Kompetenzen verfügt. Bisher haben sich mehr als 700 Organisationen beteiligt, und es wurden 12 groß angelegte Partnerschaften in strategischen Sektoren gegründet, die sich verpflichtet haben, bis zu 6 Millionen Menschen zu qualifizieren.
Nach diesen wertvollen Einblicke in die Pläne der Europäischen Kommission für eine grüne und digitale Zukunft Europas: Gibt es etwas, das wir Sie nicht gefragt haben, das Sie uns aber gerne sagen würden?
Wir befinden uns mitten in der größten geopolitischen und damit auch wirtschaftlichen Krise, die Europa seit Jahrzehnten erlebt hat. Unsere Aufgabe als Kommission ist es, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Millionen KMUs bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen, ohne dabei das längerfristige Ziel aus den Augen zu verlieren, sie beim beschleunigten digitalen und grünen Wandel zu unterstützen. Wir müssen diesen Übergang mit klaren Zielen, eindeutigen Regeln und finanziellen Anreizen vorantreiben und gleichzeitig sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird und dass die Zwillingstransformation zu einem nachhaltigeren Europa führt.
Vielen Dank! Das Interview führte Sandy Jahn.