PRESSEMITTEILUNG
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Bundesinnenminister Thomas de Maizière startet gemeinsam mit Initiative D21 e. V., betterplace lab und open Transfer Digitalen Flüchtlingsggipfel
Berlin, 14.06.2016. Die Projektpartner betterplace lab, Initiative D21 e. V. und open Transfer luden heute gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern zum Digitalen Flüchtlingsgipfel. Er bildet den Auftakt zur besseren Koordinierung und Konsolidierung von den im letzten Jahr zahlreich entstandenen Flüchtlingshilfen, die die Möglichkeiten des Internets nutzen.
Deutschland beweist viel Energie und Engagement, das An- und Zurechtkommen Geflüchteter zu erleichtern. Die etlichen im letzten Jahr entstandenen Apps sowie Informationsportale und -angebote für Geflüchtete beweisen das. „Es gibt viele digitale Angebote, die es einfacher machen, in Deutschland anzukommen oder hier die Hilfe zu koordinieren“, sagt Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern. „Es gibt jedoch immer noch wenige Kooperationen oder Zusammenschlüsse. Wir wollen heute den Anstoß dafür geben, dass sich das verbessert und dass das Rad nicht immer und überall wieder neu erfunden werden muss“. Der Flüchtlingsgipfel stellte sich der Herausforderung, die Angebote besser zu koordinieren, die Vernetzung zu stärken und die Verteilung von Fördergeldern zu optimieren, um Qualität und Nachhaltigkeit zu sichern. Vertreter ausgewählter Projekte, aus Politik, Wirtschaft und dem Stiftungsumfeld diskutierten, was es bedarf, um die Ressourcen in der digitalen Flüchtlingshilfe und Integration besser einzusetzen und noch mehr Menschen zu erreichen.
Nur Austausch kann langfristig Erfolg in der Breite bewirken
Auf dem Flüchtlingsgipfel entstanden erste Lösungswege, um über die nächsten Jahrzehnte Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit für digitale Lösungen voranzutreiben. Da Integration ein langjähriger Prozess ist, müssen Bedarfslagen sicher erkannt und Schnittstellen in der Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Akteure gefördert werden. Der Austausch ist dabei elementar. So können bspw. gezielte Zusammenschlüsse bewirken, dass Fördergelder bedarfsgerechter und nicht im „Gießkannen“-Prinzip verteilt werden.
Keine reelle Hilfe möglich ohne Einbindung der Zielgruppe
Es scheint eine logische Konsequenz, ist aber keinesfalls Alltag: Die Zielgruppe eines digitalen Dienstes muss in der Entstehung mit eingebunden werden. Die Tech-Community hat sehr viel Innovationsfähigkeit, aber reelle Wirkung braucht auch den richtigen Austausch mit anderen Gruppen. Zielt eine App auf die bessere Koordination mit den Verwaltungen, so sollte durch eine frühzeitige Zusammenarbeit auch die Anschlussfähigkeit an die Prozesse der Verwaltung sichergestellt werden. Zielt die Anwendung beispielsweise darauf, Flüchtlingen zu helfen, sollten deren Bedarfe klar mit dem Dienst abgestimmt sein. Der Digitale Flüchtlingsgipfel hat gezeigt, dass Flüchtlinge Apps oder Webdienste eher nicht nutzen, oft mangelt es an Bekanntheit oder Vertrauen. Hauptsächlich wird über Facebook oder WhatsApp kommuniziert, das sind die Kanäle, die zur Informationsgewinnung genutzt werden. Außerdem können auch nur Geflüchtete aus ihrem Alltag berichten und bewerten, ob Dienste wirklich sinnvoll und unterstützend sind.
Mut zur Bewertung von Diensten
Dienste sollten immer wieder kritisch überprüft und hinterfragt werden. Man muss als Entwickler und Anbieter den Mut haben, Dienste, die den Bedarf nicht treffen, nicht künstlich am Leben zu erhalten. Bessere Vernetzung und das Beachten der Bedürfnisse Geflüchteter können das von vornherein verhindern.
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Pressekontakt
Sabrina Dietrich
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Initiative D21 e. V.
Reinhardtstraße 38,
10117 Berlin
030 / 526 87 22 55
sabrina.dietrich@initiatived21.de
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Weitere Informationen
Fotos der Veranstaltung (Flickr)
Video der Veranstaltung (YouTube)
Agenda und weitere Veranstaltungsinformationen
Grußwort des Ministers zum Flüchtlingsgipfel
Die Initiative D21 e. V.
Die Initiative D21 – ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin – ist Deutschlands größte Partnerschaft von Wirtschaft und Politik für die digitale Gesellschaft. Rund 200 Mitgliedsunternehmen und -organisationen aller Branchen sowie politische Partner von Bund und Ländern bringen gemeinsam in diesem Netzwerk praxisnahe Non-Profit-Projekte voran. Alle Maßnahmen der Initiative D21 haben einen engen Bezug zu Informations- und Kommunikationstechnologien, einer entscheidenden Basis für die Zukunft Deutschlands. Der Verein ist engagiert, den Diskurs zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu verbessern.
Über betterplace lab
Das betterplace lab forscht und experimentiert an der Schnittstelle zwischen Innovation und Gemeinwohl. Als gemeinnütziger „think-and-do-tank“ setzt es sich dafür ein, dass das positive Potenzial der Digitalisierung für die Gesellschaft möglichst breit und positiv genutzt wird. Das macht es durch Publikationen wie den betterplace lab trendradar, Veranstaltungen und weitere themenspezifische Angebote. Seit mehreren Monaten beschäftigt sich das betterplace lab mit dem Thema „digitale Flüchtlingshilfe“ und hat u. a. im Mai den Report „ICT4Refugees“ (in Kooperation mit der GIZ und Kiron Open Higher Education) veröffentlicht.
Über open Transfer
openTransfer.de ist ein Programm der Stiftung Bürgermut mit Sitz in Berlin. Ziel ist es, passgenaue Unterstützungsangebote für all diejenigen anzubieten, die soziale Innovationen verbreiten möchten: individuelle Begleitung & Coachings, Barcamps, Workshops & Webinare oder einen digitalen Marktplatz für Transfer-Projekte. Die stetig wachsende openTransfer-Community aus rund 1.500 Praktikerinnen und Praktikern lernt miteinander und voneinander, tauscht sich gleichberechtigt aus und arbeitet an den Themen, die für die strategischen und tagtäglichen Herausforderungen bei der Skalierung wichtig sind.