Die Studie „Digitales Leben – Geschlechterunterschiede und Rollenbilder im Privaten, Beruflichen und im Zwischenmenschlichen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft beleuchtet, wie die digitale Teilhabe von Männern und Frauen in verschiedenen Lebensbereichen ausgestaltet ist. Sie fragt ExpertInnen aus verschiedensten Bereichen nach möglichen Gründen für Geschlechterunterschiede und erklärt anhand von Sekundärstudien, warum gerade stereotype Geschlechterrollenbilder einer gerechten Teilhabe im Weg stehen.

Die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie wichtig die Möglichkeit zur Teilhabe am digitalen Leben ist. Bereits in der gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Technik-Diversity-Chancengleichheit veröffentlichen Studie „Digital Gender Gap“ haben wir gesehen, dass diese Teilhabe in den betrachteten Bereichen Digitale Kompetenzen, Offenheit für Digitalisierung und Digitales Arbeiten immer noch ungleich zwischen Männern und Frauen gestaltet ist.

Methodik: Die Auswertungen beruhen auf dem Fragebogen des D21-Digital-Index 2019 / 2020. Um mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten, wird dieser jährlich im Partnerkreis überarbeitet und modifiziert. Ergänzt wird die Sonderauswertung des D21-Digital-Index durch Sekundärstudien und ExpertInnen-Interviews.

Zentrale Ergebnisse

  • Homeoffice wird deutlich häufiger von Männern genutzt – vor allem, wenn Kinder im Haushalt leben. 21 % der berufstätigen Männer nutzen Homeoffice, aber nur 9 % der erwerbstätigen Frauen. Bei Berufstätigen mit Kindern im Haushalt steigt nur der Anteil der Männer an (auf 26 %), bei Frauen bleibt der Anteil der Nutzerinnen von Homeoffice nahezu gleich (10 %).
  • Frauen sehen weniger Vorteile im Berufsleben durch Digitalisierung. ArbeitgeberInnen fördern für Väter wie Mütter gleichermaßen die Vereinbarkeit, jedoch erleben Väter die Vorteile für Lebens- und Arbeitsqualität deutlich stärker. Obwohl Frauen mit hoher Schulbildung die Chancen der Digitalisierung zunehmend für sich sehen, scheinen gerade Mütter diese (noch) nicht für sich nutzen zu können.
  • Frauen bewegen sich vorsichtig in sozialen Netzwerken, sind eher in moderierten Foren als offenen Plattformen aktiv. Sie sind auch tendenziell vorsichtiger mit persönlichen Daten. Möglichkeiten des gesellschaftlichen und politischen Engagements durch soziale Medien sehen vor allem junge Männer, aber auch die Hälfte der jungen und der hochgebildeten Frauen. Gleichzeitig berichten Frauen häufiger als Männer, dass sie Anfeindungen im Netz belasten. Sexualisierte Drohungen oder Erniedrigungen sind für viele Frauen im Netz Grund für Zurückhaltung und Vermeidung.

Projektsteckbrief

Projektzeitraum
2020 – heute

Ansprechpartner*innen
Sandy Jahn, Initiative D21 e. V.
+49 30 7675853-52
sandy.jahn@initiatived21.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Roland Dathe, Initiative D21 e. V.
+49 30 7675853-57
roland.dathe@initiatived21.de

Herausgeberin
Initiative D21 e. V.

Gefördert durch
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Durchführendes Institut
ITM

Datenanhang

Im Rahmen der Studienerstellung haben wir noch weitere Facetten, Gruppen und Dimensionen des D21-Digital-Index betrachtet. Diese haben wir hier für Sie zusammengestellt.