Die neue Bundesregierung ist mit einem Modernisierungsversprechen in die Legislatur gestartet: „Gemeinsam mit den Ländern wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, gemeinsam gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen und Qualität, Leistungsfähigkeit und Weiterentwicklung des Bildungswesens stärken“, so steht es im Koalitionsvertrag. Vom Kooperationsverbot in der Bildung findet ein Wandel zum Kooperationsgebot statt.
Bereits 2019 haben sich Bund und Länder mit dem DigitalPakt Schule auf eine zielgerichtete, engere und verbindliche Kooperation verständigt, in deren Rahmen der Bund Länder und Gemeinden bei den dringend notwendigen Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur unterstützt. Ziel war der flächendeckende Aufbau einer zeitgemäßen digitalen Bildungsinfrastruktur.
3 Jahre nach dem Inkrafttreten des Digitalpakts fragen wir: Wo steht Deutschland bei der Digitalisierung der Schulen?
Laut Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sind seither (Stichtag: 31.12.2021) knapp 47 Prozent der vom Bund zur Verfügung gestellten fünf Milliarden Euro beantragt worden. Ausgezahlt wurden jedoch lediglich etwas mehr als acht Prozent. Um die schulische Bildung auf den digitalen Stand des 21. Jahrhunderts zu heben, reicht es nicht aus, nur nach der Umsetzung der Verwaltungsvereinbarung zu fragen. Vielmehr muss vor allem die Wirkung des DigitalPakt für die Schüler*innen im Mittelpunkt stehen.
Die Sonderstudie „21st Century Schools – Lagebild des digitalen Schulunterrichts in den 16 Bundesländern aus Sicht der Eltern“ ermöglichte erstmalig eine Einschätzung des Umsetzungsstands von digitalem Schulunterricht aus Perspektive der Eltern, differenziert für alle 16 Bundesländer. In der Studie wurde der Blick der Eltern auf die technische Ausstattung der Schulen, die größten Hürden bei der Umsetzung eines zeitgemäßen digitalen Unterrichts sowie die wahrgenommene Leistungsfähigkeit der Schulen im Bundeslandvergleich erhoben. Unter Berücksichtigung verschiedener Ausgangsvoraussetzungen und struktureller Unterschiede zwischen den Bundesländern und Schulformen haben wir die Ergebnisse für einen Dialog mit den Entscheider*innen und Umsetzer*innen vor Ort genutzt. Nur durch Transparenz, wo es erfolgreiche Ansätze gibt, an welchen Stellen dringend Fortschritt benötigt wird und welche Hürden es dafür gilt abzubauen, können wir gerechte und zeitgemäße Bildungsvoraussetzungen für alle schaffen.
Über die Ergebnisse der Studie und darüber, wie der (digitale) Fortschritt in den Schulen zwischen DigitalPakt und Föderalismus gelingen kann, haben wir an diesem Abend zusammen mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Dr. Jens Brandenburg, dem Vorsitzenden der Amtschefkommission Qualitätssicherung in Schulen der KMK Rainer Schulz und den Expert*innen unserer Studie diskutiert.
Über die Studie „21st Century Schools – Lagebild des digitalen Schulunterrichts in den 16 Bundesländern aus Sicht der Eltern“: Die Sonderstudie basiert auf einer Erhebung im Rahmen des Studienprojektes eGovernment MONITOR, dem jährlichen Lagebild zum digitalen Staat. Befragt wurden im April 2022 insgesamt 2.453 Eltern mit mindestens einem schulpflichtigen Kind im Haushalt, pro Bundesland zwischen 128 (Schleswig-Holstein) und 201 (Nordrhein-Westfalen) Eltern.
Speaker*innen

Dr. Jens Brandenburg
Parl. Staatssekretär im BMBF

Prof. Dr. Birgit Eickelmann
Professorin für Schulpädagogik | Universität Paderborn

Prof. Dr. Andreas Schleicher
Direktor | OECD-Direktorat für Bildung

Rainer Schulz
Vorsitzender Amtschefkommission Qualitätssicherung in Schulen der KMK | Staatsrat der Behörde für Schule & Berufsbildung in HH

Lena-Sophie Müller
Geschäftsführerin | Initiative D21

Hannes Schwaderer
Präsident | Initiative D21

Timm Lutter
Moderation | Präsidiumsmitglied Initiative D21
Agenda
18:30 Uhr |
Ankunft der Gäste
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19:00 Uhr |
Begrüßung
Hannes Schwaderer | Präsident | Initiative D21 |
19:10 Uhr |
Vorstellung der Key Findings aus der Studie
Lena-Sophie Müller | Geschäftsführerin | Initiative D21 |
19:25 Uhr |
Experten-Statement
Prof. Dr. Andreas Schleicher | Direktor des Direktorats für Bildung | OECD |
19:40 Uhr |
Expertinnen-Statement
Prof. Dr. Birgit Eickelmann | Professorin für Schulpädagogik | Universität Paderborn |
19:55 Uhr |
Paneldiskussion
Dr. Jens Brandenburg | Parl. Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung |
21:00 Uhr |
Get-together: Gelegenheit zum Austausch & Netzwerken
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22 Uhr |
Ende der Veranstaltung
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