Welche Fragen stellen sich aus digital-ethischer Sicht in Bezug auf den Datenraum Gesundheit? Das Zusammenspiel zwischen der Bedeutung von Daten im Gesundheitswesen für Innovationen und dem Schutz von Daten spiegelt ein Spannungsfeld wider, dem sich unser Autor*innen-Team im neuen Denkimpuls der Initiative D21 gewidmet hat. Das Thema weist hohe Aktualität auf: So wird es auf europäischer Ebene in den nächsten Monaten um den European Health Data Space gehen und das Bundesgesundheitsministerium rollt nach der Sommerpause einen Digitalstrategieprozess aus.

Im Rahmen unserer „Ethics & Wine“-Veranstaltungsreihe wurde der Denkimpuls vorgestellt und im anschließenden Austausch mit Nick Schneider, Referatsleiter Grundsatzfragen neue Technologien und Datennutzung des Bundesgesundheitsministeriums, diskutiert.

Das Autor*innen-Team um Dr. Annerose Nisser, Benno Herrmann, Dr. Oliver Arentz, (VDI Technologiezentrum GmbH), Dr. Nikolai Horn (iRights.Lab & Co-Leitung AG Digitale Ethik der Initiative D21) sowie Dr. Sarah Becker und Dr. André Nemat (Institute for Digital Transformation in Healthcare GmbH) hat den Denkimpuls aus einer gemeinsamen Sitzung unserer Arbeitsgruppen „Digitale Ethik“ und „Datendemokratie“ heraus entwickelt.

Der Denkimpuls wurde am 27. Juni 2022 veröffentlicht.

Hinter dem Format „Ethics & Wine“ steht die Idee eines digitalen Austauschs – mit einem Getränk Ihrer Wahl. Es gab zunächst einen inhaltlichen Einblick in den Denkimpuls und anschließend Zeit für Diskussion und Austausch.

Agenda

18:30 Uhr | Begrüßung & Netzwerk-Austausch

18:50 Uhr | Vorstellung des Denkimpulses

19:05 Uhr | Kommentierung aus Perspektive des Bundesgesundheitsministeriums

19:20 Uhr | Diskussion & Austausch

19:55 Uhr | Wrap-up

Über die Arbeitsgruppe

Die Digitalisierung hat eine Dimension erreicht, die neue Formen der Datifizierung (Datenerhebung, -auswertung, -interpretation), der Automatisierung (z. B. über Algorithmen), der Virtualisierung und Vernetzung sowie der Mensch-Maschine-Interaktion zulassen. Technisch betrachtet bietet die Digitalisierung nie dagewesene Handlungsoptionen, welche bisher allerdings gesellschaftlich noch nicht bewertet wurden. Ihr Einsatz findet heute bereits statt, hinsichtlich ihrer ethischen Einordnung ist somit Dringlichkeit geboten.

Diskutiert wird dies aktuell vor allem im Bereich des autonomen Fahrens. Doch sollte der Diskurs nicht auf diesen Bereich beschränkt bleiben, sondern sich z. B. auf den Gesundheits- und Pflegesektor, den Finanzmarkt, auch die Landwirtschaft und unseren gesamten Alltag ausbreiten. Ein breiter gesellschaftlicher Diskussions- und Meinungsbildungsprozess ist unseres Erachtens essentiell, um den Menschen und Entscheidungsträgern in unserem Land (Wirtschaft und Politik) eine differenzierte Bewertung der Perspektiven, Chancen und Risiken solch fundamentaler Veränderungen der Digitalisierung zu ermöglichen. Diesen Prozess begleitet die Arbeitsgruppe Digitale Ethik – als Netzwerkknoten, Raum für Denkimpulse und gemeinsame Aktivitäten.

Die Teilnahme ist für Mitglieds- und Förderunternehmen der Initiative D21 sowie auf Einladung möglich. Sollten Sie Interesse an einer Mitgliedschaft und Interesse an unserer Arbeitsgruppe haben, melden Sie sich bitte unter: ethik@initiatived21.de

Weitere Informationen zur AG Ethik finden Sie hier.