Die Welt erfährt gegenwärtig einen der tiefsten Umbrüche der Menschheitsgeschichte. Änderungen der Kommunikationswege haben Gesellschaft und zwischenmenschliche Beziehungen schon immer entscheidend geprägt. Die heutige digitale Revolution verändert aber alles: Information, Lernen, Arbeit, Freizeit, Medizin und Demokratie – alles wird anders werden. Kein Staat, keine Gesellschaft wird sich diesen Umwälzungen entziehen können. Die Zukunft heißt: Digitalisierung.
Die Initiative D21 ist Partner bei dem erstmals stattfindenden „Gesellschaftlichen Dialog Ethik & Digitalisierung“. Der Kongress soll die ethischen Herausforderungen der Digitalisierung konkretisieren und erste Lösungsansätze in nationalen und internationalen Dimensionen diskutieren.
Wieso wir uns mit digitaler Ethik beschäftigen müssen
Die Initiative D21 hat Anfang 2017 die AG Ethik ins Leben gerufen und beschäftigt sich dort mit ethischen Fragestellungen in der digitalisierten Welt. Denn die Digitalisierung hat eine Dimension erreicht, die neue Formen der Datifizierung (Datenerhebung, -auswertung, -interpretation), der Automatisierung (z. B. über Algorithmen), der Virtualisierung und Vernetzung sowie der Mensch-Maschine-Interaktion zulassen. Technisch betrachtet bietet die Digitalisierung nie dagewesene Handlungsoptionen, welche bisher allerdings gesellschaftlich noch nicht bewertet wurden. Ihr Einsatz findet heute bereits statt, hinsichtlich ihrer ethischen Einordnung ist somit Dringlichkeit geboten. Die in der AG Ethik entstehenden Denkimpulse werden im Rahmen der Dialogreihe „Denkimpulse zur Digitalen Ethik“ regelmäßig veröffentlicht.
Denkimpulse zur Digitalen Ethik
Bei diesen Programmpunkten können Sie die Initiative D21 treffen
Die Initiative D21 veranstaltet auf dem Kongress einen interaktiven Workshop und Präsidiumsmitglied Prof. Barbara Schwarze debattiert in einem Forum zu Bildung & Kompetenzen.
Workshop A.2
Wie würden Sie entscheiden? – ethische Konflikte im Gesundheitsbereich und Pflege?
Wie würden Sie entscheiden? Wir laden Sie ein, mit uns einen konkreten Fall der Mensch-Maschine-Interaktion im Pflegebereich zu durchdenken und sich gemeinsam mit uns über die ethischen Zielfkonflikte im Bereich der Altenpflege Gedanken zu machen:
Hildegard, 85 Jahre alt und geistig fit, erledigt viele Dinge noch selbst. Körperlich geht es ihr relativ gut, aber sie braucht einen Rollator. Mit ihrem Assistenzroboter Pepper ist sie zufrieden, weil es ihr schwergefallen ist, den Schalter am Bett zu bedienen, die Knöpfe an der Fernbedienung zu bedienen oder sich Dinge zu merken.
In der Pflegeeinrichtung, in der Hildegard lebt, gibt es verschiedene Regeln. Da die Pflegekräfte früher nur zweimal am Tag gekommen sind oder wenn Hildegard sie explizit gerufen hat, wurde bisher nicht entdeckt, wenn Sie die Regeln auch mal gebrochen hat. Ihr Assistenzroboter Pepper hingegen ist nun den ganzen Tag bei Hildegard. Er schaut Hildegard ständig zu, damit er für sie da sein und ihre Aufträge annehmen kann. Es ist ein Leichtes für ihn (und zu Grenzkosten nahe null) zusätzlich zu seinen eigentlichen Aufgaben zu erkennen, ob Hildegard ihre Medikamente auch wirklich eingenommen hat oder andere Regeln eingehalten hat.
Stellen Sie sich vor Sie sind die Heimleitung, die Angehörigen oder gar Hildegard – wie soll Pepper programmiert werden?
Der Workshop A.2 findet von 12:20 – 12:50 Uhr statt.
Referenten
Lena-Sophie Müller
Geschäftsführerin Initiative D21
Martin Vesper
Vorstand Initiative D21
Forum 6
Bildung & Kompetenzen
Wie gewinnen „jung und alt“ notwendige digitale Kompetenzen, sodass alle selbstbestimmt/mündig leben/handeln können? Darüber diskutiert Präsidiumsmitglied Prof. Barbara Schwarze mit Dr. Steffen Wenzel (politik-digital.de), Ingo Ruhmann (BMBF), Prof. Dr. Christoph Igel (DFKI), Prof. Dr. Gerald Lembke (DHBW) und Joachim Schulte (Deutschland sicher im Netz e. V.).
Das Forum 6 findet von 15:45 – 17:00 Uhr statt.
Referentin
Prof. Barbara Schwarze
Präsidium Initiative D21
Das vollständige Programm der Konferenz sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: