Die Digitalisierung darf nicht nur als eine Aufgabe im Pflichtenheft der Verwaltung gesehen werden; vielmehr geht es darum, die Perspektive der Nutzenden einzunehmen und die (häufig obligatorischen) Interaktion mit der Verwaltung für sie leichter zu machen: Einfachheit statt Komplexität. Die EU-Verordnung zum Single Digital Gateway (SDG) ist ein Versuch, dies zu gewährleisten: Sie soll als europäisches Pendant zum deutschen Onlinezugangsgesetz (OZG) den Weg für ein einheitliches digitales Zugangstor zu Leistungen und Informationen europäischer Verwaltungen ebnen. So wie das „Bundesportal“ Bürger*innen perspektivisch einen zentralen Zugang zu allen Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen bieten soll, wird mit dem SDG auf europäischer Ebene das bestehende Informationsportal „Your Europe“ zur zentralen mehrsprachigen E-Government-Anlaufstelle ausgebaut.

In der Anwendung stoßen solche Maßnahmen noch auf Schwierigkeiten und schaffen Diskussionsbedarf: Wie soll mit mangelnder Prozesskonsistenz und komplexen Zuständigkeitsstrukturen bestmöglich umgegangen werden? Wie wirken sich die näher rückenden Fristen auf die Umsetzung der Verwaltungsdigitalisierung aus? Und wie schaffen wir es, dass die intendierte Wirkung von SDG und OZG in der Praxis auch zum Tragen kommt, sodass der Staat und die EU das Vertrauen der Bürger*innen nicht verspielen? Darüber haben wir am 8. September bei der Veranstaltung „Single Digital Gateway: Sind wir ambitioniert genug für Europas Ziele?“ diskutiert. Neben einer Keynote eines Vertreters der Europäischen Kommission haben wir uns über konstruktive Lösungsansätze im Gespräch mit politischen Entscheider*innen gefreut.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Initiative D21 und dem Nationalen E-Government Kompetenzzentrum NEGZ.
Speaker*innen

David Blanchard
Europäische Kommission

Tobias Bacherle MdB
Bündnis 90/Die Grünen

Dr. Ralf Kleindiek
CDO des Landes Berlin | Staatssekretär für Digitales und Verwaltungsmodernisierung

Prof. Dr. Anne Paschke
Professorin am Institut für Öffentliches Recht & Technikrecht | TU Braunschweig

Prof. Dr. Wilfried Bernhardt
NEGZ | Stellvertretender Vorsitzender

Lena-Sophie Müller
Initiative D21 | Geschäftsführerin

Christian Rupp
NEGZ | Moderation
Agenda
15:30 Uhr |
Ankommen & Einlass
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16:00 Uhr |
Begrüßung
Prof. Dr. Wilfried Bernhardt | Nationales E-Government Kompetenzzentrum NEGZ |
16:20 Uhr |
Keynote
David Blanchard | Europäische Kommission |
16:50 Uhr |
PAUSE
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17:00 Uhr |
Paneldiskussion
Tobias Bacherle MdB | Bündnis 90/Die Grünen |
18:00 Uhr |
Informeller Austausch
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19:00 Uhr |
Ende der Veranstaltung
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