THEMA DER SITZUNG: DIE NACHHALTIGE UMSETZUNG DES DIGITALPAKTS
Durch den DigitalPakt wird den Schulen bundesweit erfreulicherweise eine insgesamt sehr hohe Fördersumme zur Verfügung gestellt. Die Qualität schulischer Bildung und Erziehung soll sich damit verbessern und das deutsche Bildungssystem im Zeitalter der Digitalisierung ankommen, wovon alle Schülerinnen und Schüler aller Schulen profitieren. Dies sollte unabhängig davon sein, wie schnell und fordernd die Förderanträge durch die einzelnen Schulen gestellt werden oder wie überzeugend die für die Beantragung der Mittel notwendigen Medienkonzepte sind. Um die Mittel des DigitalPakts fair und gewinnbringend zu verteilen, bedarf es eines Konzepts, das die Alltagsrealität der Schulen bei der Antragstellung berücksichtigt und die nachhaltige Wirkung der durch den DigitalPakt zur Verfügung gestellten Gelder zum Ziel hat.
Input 1: Ein kurzer Abriss zum DigitalPakt
Dr. André Göbel | DigitalAgentur Brandenburg GmbH
Dr. André Göbel ist als Geschäftsführer der DigitalAgentur Brandenburg für die Umsetzung der„Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg” der Landesregierung zuständig. Konkrete Projekte, die künftig unterstützt werden sollen, sind z. B. die Pilotierung der Schul-Cloud an 54 Schulen in Brandenburg, die Unterstützung der Schulträger bei Umsetzungsfragen zum DigitalPakt der Bundesregierung sowie der Aufbau von Umsetzungskonzeptionen im Themenfeld 5G/LTE in Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium. Als Impulsgeber ging Dr. André Göbel kurz auf die Historie des Digitalpakts ein und erläuterte den Status Quo, um allen TeilnehmerInnen der AG einen einheitlichen Startpunkt für die Workshoparbeit zu ermöglichen.
Input 2: Warum ist es notwendig, gemeinsam ein nachhaltiges, übergreifendes Innovationskonzept für die Umsetzung des DigitalPakts zu entwickeln?
Mirco Tewes | Primo-Levi-Gymnasium Berlin
Mirco Tewes ist Teil einer Initiative verschiedener Berliner Schulen, die sich gemeinsam für eine nachhaltige Verteilung der Gelder des DigitalPakts einsetzen. Die Schulen möchten zusammen mit den zuständigen VertreterInnen beim Berliner Senat und den Schulträgern Lösungsansätze für ein nachhaltiges, übergreifendes Innovationskonzept für die Umsetzung des DigitalPakts entwickeln:
„Es besteht die Gefahr, dass durch die im Zusammenhang mit dem DigitalPakt Schule getätigten Investitionen kaum nachhaltige Veränderungen erreicht werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig und die Akteure an den Schulen sehen eine Reihe bisher unbeantworteter Fragen. Beispiele: Wie kann zukünftig nach Abschreibung der jetzt neu anzuschaffenden Geräte eine Fortschreibung der dann zeitgemäßen technischen Ausstattung sichergestellt werden? Wie wird eine Verständigung und Vernetzung der unterschiedlichen Akteure über die einzelnen Schulen hinaus sichergestellt? Wie kann ein nachhaltiges Innovationskonzept übergreifend aussehen? Welche Möglichkeiten haben Schulen, die nicht über den Digitalpakt abgedeckten Kosten sicherzustellen (z. B. für Gigabit-Anschlüsse, mobile Endgeräte, Wartung, Fortbildung …)? Außerdem scheinen eine Reihe weiterer essentieller Punkte nicht geklärt bzw. bisher nicht konkret genug geregelt. Dazu zählen die Verankerung in den Rahmenlehrplänen (auch im Teil C) und die notwendigen flächendeckenden Fortbildungen der Kolleginnen und Kollegen. Zahlreiche Lehrkräfte befürchten, dass zu viele Probleme letztlich vor Ort an den einzelnen Schulen gelöst werden müssen.“ (Mirco Tewes)
Output: Nachhaltiges, übergreifendes Innovationskonzept für die Umsetzung des DigitalPakts
In dieser AG Bildung diskutierten Vertreter aus Schulen, Wirtschaft, Politik und Verwaltung ausgehend von der Problemlage konstruktiv und lösungsorientiert die Frage:
„Wie kann die Diskrepanz zwischen der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft und der NICHT-Digitalisierung in den Schulen dauerhaft kleiner werden bzw. verschwinden? – Gesucht ist ein nachhaltiges, übergreifendes Innovationskonzept, das die Fördermittel nicht an einem Status quo orientiert einsetzt, sondern über den Tellerrand hinausschaut und prozessorientiert angelegt ist.“
Zur Bearbeitung der Fragestellung arbeitete die AG in kleineren Gruppen in verschiedenen Workshops:
- Moderation: Darstellen der Problemlage und Zielstellung
- Arbeit in Arbeitsgruppen – Teil A: „Was soll ein nachhaltiges Innovationskonzept leisten? – Ziele ohne Schere im Kopf“
- Arbeit in Arbeitsgruppen – Teil B: „Wie kann der Weg zu einem nachhaltigen Innovationskonzept aussehen? – Verantwortlichkeiten auf viele Schultern verteilen“
- Zusammenfassen und Diskussion der Ergebnisse
Professionelle ModeratorInnen für die Arbeit in den Workshops wurden durch die Ramboll Consulting GmbH zur Verfügung gestellt.
Föderaler Dialog
Zusätzlich zur Erarbeitung eines Innovationskonzepts wollten wir den föderalen Austausch zum DigitalPakt stärken. Den für die Umsetzung des DigitalPakts verantwortlichen Akteuren in den Bundesländern sollte die Sitzung der AG Bildung die Möglichkeit bieten, in einem informellen Treffen gegenseitig von positiven Erfahrungen profitieren zu können, aber auch Fehler, die eventuell schon gemacht wurden, zu vermeiden.

Bei Fragen zur AG Bildung können Sie sich gern an stefanie.kaste@initiatived21.de wenden.
Die Arbeitsgruppe Bildung
Wir bieten Akteuren aus Politik, Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eine neutrale Austausch- und Aktionsplattform, um Themen rund um digitale Bildung in Deutschland voranzubringen. Wir wollen Debatten führen, die vom Wunsch nach selbstbestimmter Gestaltung statt durch Ablehnung geleitet sind und Ideen, Positionen, Erfahrungen und Meinungen auf Augenhöhe austauschen, Kontakte knüpfen, Barrieren und Missverständnisse zwischen Akteuren abbauen und Themen zielorientiert nach vorne denken. Mehr unter https://initiatived21.de/arbeitsgruppen/ag-bildung