Themenabend zum New Normal der Arbeitswelt mit StS Björn Böhning
Bei einem exklusiven Abendempfang im Allianz Forum in Berlin haben die D21-Vorständ*innen sowie Mitglieder und Förderer die Denkimpulsreihe „New Normal“ mit Staatssekretär Björn Böhning (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) diskutiert.
Berlin. Durch die Pandemie veränderte sich unsere Arbeitswelt schneller und radikaler als durch jedes andere Ereignis der letzten 50 Jahre. Diese Veränderung haben unsere Vorständ*innen intensiv diskutiert. Entstanden sind im ersten Halbjahr 2021 fünf Denkimpulse zum Thema New Normal, welche die Perspektiven von Arbeitnehmer*innen, Führungskräften, Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung berücksichtigen und den Fragen nachgehen: Was wird dauerhaft nach der Pandemie bleiben, was wird sich ändern und was wird der neue „Normalzustand“?
Abendempfang im Allianz Forum Berlin
Bei einem exklusiven Abendempfang im Allianz Forum in Berlin haben die Vorständ*innen und unsere Mitglieder und Förderer die Impulse mit Staatssekretär Björn Böhning, Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) diskutiert und das Thema weiter vertieft.
Zum Auftakt des Abends tauschten sich die Vorständ*innen und Autor*innen der Denkimpulse mit Staatssekretär Böhning in einem Fachgespräch zu seiner Perspektive aus. Böhning verwies in dem Gespräch auf die katalysierende Wirkung der Corona-Pandemie – was 2018 im Diskurs zu zukünftigen Arbeitswelten zwischen BMAS und der Initiative D21 oft noch als Zukunftsvision betrachtet wurde, sei heute in vielen Bereichen Realität: zunehmende Homeoffice-Möglichkeiten, Mitbestimmung im Unternehmen, Teilzeitarbeitsmodelle, agile Arbeitsweisen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Pandemie zeigt: Arbeitsorganisation ist gestaltbar!
Jetzt gehe es darum, nach vorne zu schauen, das Gute beizubehalten und Neues zu gestalten. Die Voraussetzungen dafür seien gut, denn dass sich Arbeitskultur im positiven Sinne ändern kann – Arbeitsorganisation also wirklich gestaltbar sei – habe sich während der Pandemie gezeigt.
Was bleibt vom „New Normal“?
Die Frage, was nun nach anderthalb Jahren von dieser neuen Arbeitswelt bleibt, führte Böhning im offiziellen Teil des Abends mit allen Gästen weiter aus. Er betonte die Notwendigkeit einer neuen Führungskultur und die Anerkennung der Leistung derjenigen, die die Grundlagen der Gesellschaft am Laufen hielten. Außerdem verwies Böhning vor allem auf die Schaffung eines „neuen Flexibilitätskonsenses“, also der Herausforderung, die Flexibilisierung der Arbeitswelt beizubehalten, ohne die Interessen der Unternehmen zu vernachlässigen.
Herausforderungen erkennen, Zukunft gestalten
Als zentrale Herausforderungen für die Arbeitswelt 2040 und deren wirtschaftliche Kraft nannte Böhning drei „D“s als zentrale Faktoren:
- Demografie bewältigen: die Generation der Babyboomer*innen, die in Rente geht und einen Bedarf von über 600.000 zusätzlichen Arbeitskräften in der Pflege nach sich zieht
- Digitale Infrastruktur bauen: zehntausende zusätzliche Beschäftigte für den Bau der digitalen Infrastruktur
- Dekarbornisierung: hunderttausende neue Arbeitskräfte für die Dekarbonisierung der Wirtschaft.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen brauche es viele zusätzliche Fachkräfte für unser Land. Die Lösung dafür seien nur durch eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen zu bewältigen: Zuwanderung, längere Erwerbstätigkeit und mehr Möglichkeiten für Umstiege auch für Menschen im etablierten Berufsalter. Das zu erreichen, sei der Flaschenhals der wirtschaftlichen Kraft in Deutschland.
Im Kreise der Mitglieder und Förderer der D21 klang der Abend mit spannenden Diskussionen gemütlich bei Wein und köstlichem Essen aus.