Auftaktveranstaltung zum Girls'Day 2022: Vielfalt von MINT-Berufen bietet Zukunftsperspektiven
Bundeskanzler Olaf Scholz begeht in diesem Jahr erstmalig gemeinsam mit der Initiative D21 den Auftakt zum Girls’Day Mädchen-Zukunftstag 2022. Die Veranstaltung eröffnet seit 2003 den Aktionstag zur Förderung von Schülerinnen in MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). 18 Schülerinnen erkunden gemeinsam mit Bundeskanzler Scholz und dem Präsidenten der Initiative D21, Hannes Schwaderer, einen Technik-Parcours von sechs D21-Mitgliedsunternehmen.
Girls'Day 2022 macht Vielfalt von MINT-Berufsfeldern erlebbar
Der Girls’Day erfüllt eine wichtige Funktion zur Förderung von Entwicklungschancen für Schülerinnen in den MINT-Bereichen. Durch praktisches Ausprobieren und den Austausch mit Expertinnen werden konkrete Vorstellungen von Zukunftsperspektiven vermittelt.
Schülerinnen lernen MINT-Berufsbilder durch praktisches Ausprobieren kennen
Der Technik-Parcours mit seinen sechs Stationen weckt Begeisterung für MINT-Berufe, in denen Frauen weiterhin unterrepräsentiert sind. Durch konkrete Praxisbeispiele wird die Vielfalt von MINT erlebbar. Die Veranstaltung zeigt berufliche Zukunftsperspektiven auf und ermöglicht den Austausch der Schülerinnen mit weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus der Wirtschaft. Der Technik-Parcours zeigt im Kleinen, was hunderte Unternehmen am Folgetag beim bundesweiten Girls‘Day anbieten. Darüber hinaus macht das Event das sozial relevante Engagement von Unternehmen sichtbar und animiert zur stärkeren Förderung von Frauen in MINT-Berufsfeldern. Während seines Besuchs stellen die Schülerinnen Bundeskanzler Scholz die unterschiedlichen MINT-Berufe anhand von konkreten Fallbeispielen an den folgenden Ständen vor:
- Fachinformatik und Softwareentwicklung (Cassini Consulting): Chatbots ermöglichen den Dialog zwischen Menschen und Maschinen in natürlicher Sprache, beispielsweise um Kundenwünsche automatisiert zu beantworten. Die Schülerinnen lernen die Funktionsweise und möglichen Einsatzgebiete kennen, indem sie mit einem selbst programmierten Chatbot einen 3D-Drucker per Sprachsteuerung bedienen, um personalisierte Schokolade herzustellen.
- Automatisierungstechnik und Datenwissenschaft (Cornelsen Gruppe): Die Schülerinnen erkunden und gestalten den Miniatur-Aufbau einer Smart Factory – einer Fabrik, in der alle Komponenten digital miteinander vernetzt sind. Sie lernen die Berufe Elektronikerin für Automatisierungstechnik und Data Scientist kennen, die zum Betreiben einer vernetzen Fabrik zentral sind.
- Künstliche Intelligenz (KI) (Intel Deutschland): Technologien der Künstlichen Intelligenz finden bereits vielfältig im Alltag Anwendung. Deshalb lernen die Schülerinnen die Funktionsweise kennen, exemplarisch anhand der automatischen Erkennung und Sortierung von Studentenfutter. Sie sammeln praktische Erfahrungen durch das Trainieren der KI.
- Nachhaltige Lebensmittelproduktion (Pfeifer & Langen): Der Anbau von Zuckerrüben ist längst Einsatzort vielfältiger Technologien. Durch den Miniatur-Aufbau einer Acker-Situation und reellen Faktoren wie Sensor-Robotern werden den Schülerinnen die Berufsbilder Mechatronikerin, IT-System-Elektronikerin und Data-Analystin nähergebracht. Sie erschaffen einen digitalen Zwilling des Versuchsmodells.
- Robotik und maschinelles Lernen (Sopra Steria): Im Rahmen des Katastrophenschutzes wird das Berufsfeld der Softwareentwicklerin vorgestellt. Die Schülerinnen schreiben einen lernenden Algorithmus für die Drohnen. Anschließend wird der Code getestet, indem vermisste Objekte von der Drohne gefunden werden müssen.
- Mobilfunktechnik (Telefónica Deutschland): Filme und Serien sekundenschnell auf dem Smartphone streamen – vieles erfordert bereits heute moderne digitale Netzinfrastrukturen. Die Schülerinnen bauen ihre eigene 5G-Sender-Empfänger-Station, konfigurieren diese und senden und empfangen Datensignale. Verschiedene Berufe sind relevant: Informatikerin und Fachinformatikerin sowie IT- und Kommunikationstechnikerin.
Unternehmen können sich stark für ein chancenförderndes Berufsumfeld einsetzen
Neben dem wichtigen Beitrag durch den Girls’Day für die Phase der Berufs- und Studienorientierung von Schülerinnen bestehen auch nachgelagert Barrieren für gleichwertige Entwicklungschancen in der Berufswelt. Über den Aktionstag hinaus setzt sich die Initiative D21 dafür ein, dass Unternehmen, Politik und Gesellschaft kontinuierlich daran arbeiten, Hürden abzubauen und Rollenklischees zu durchbrechen.
Bundesweiter Aktionstag Girls'Day zeigt Erfolge beim weiblichen Nachwuchs
Seit seiner Entstehung hat der Aktionstag positive Wirkung für das Interesse in MINT-Berufen erzielt. 41 Prozent der Teilnehmerinnen können sich nach dem Aktionstag vorstellen, in dem kennengelernten Unternehmen später ein Praktikum oder eine Ausbildung zu machen. Das Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit richtet den bundesweiten Girls’Day Mädchen-Zukunftstag am morgigen 28. April aus.