Ein Tag voller Innovation: Ein interaktiver KI-Workshop als Girls’Day-Preis

Eine Berliner Schulklasse hat im Juni den Preis des Girls’Day-Auftakts 2024 eingelöst: ein interaktiver KI-Workshop von KI macht Schule.

Berlin. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell omnipräsent: Ob in den Medien, der Wissenschaft oder der Industrie – KI prägt und verändert unsere Welt in rasantem Tempo. KI-Anwendungen wie Sprachassistenten, Chatbots oder Smart-Home-Geräte haben längst Einzug in unseren Alltag gehalten und beeinflussen bereits zahlreiche Bereiche unseres täglichen Lebens. Auch an Schulen gewinnt das Thema KI zunehmend an Bedeutung: Wie verändert sich unser Bildungsverständnis durch technologische Anwendungen wie ChatGPT?

Jan Reher steht in einem Computerraum und erklärt Dinge.
Jan Reher von KI macht Schule zeigte den Schülerinnen alles rund um Künstliche Intelligenz.

Am 19. Juni 2024 hatte eine Klasse der Nelson-Mandela-Schule in Berlin-Wilmersdorf die einmalige Gelegenheit, tief in die Welt der KI einzutauchen und mehr über die Technologie kennenzulernen, die unsere Zukunft prägen wird. Unter der Leitung von Jan Reher und Anja Mavaddat von KI macht Schule erfuhren sie in einem Workshop mehr über Möglichkeiten, Chancen und Risiken von KI.

Beim Auftakt des diesjährigen Girls’Day am 23. April, den die Initiative D21 zusammen mit dem Bundeskanzleramt ausgerichtet hatte, hatte die Schülerin Mufaro von der Nelson-Mandela-Schule den Preis für sich und ihre Klasse gewonnen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte ihr den Gutschein für den KI-Grundlagenkurs auf dem Event überreicht, weil sie von allen Teilnehmerinnen am besten geschätzt hatte, wie hoch der Frauenanteil in der Gesamtzahl MINT-Studierender in Deutschland im Wintersemester 2022/23 war. Mufaro lag mit ihrer Schätzung von 32,6 Prozent nur 0,2 Prozentpunkte neben der korrekten Antwort von 32,4 Prozent.

Der Bundeskanzler übergibt einen großen Gutschein an eine der Schülerinnen - im Halbkreis sitzen die anderen Schülerinnen drum herum und applaudieren.
Mufaro von der Nelson-Mandela-Schule bekommt vom Bundeskanzler den diesjährigen Girls'Day-Preis überreicht.

KI in Aktion

Nach einer kurzen theoretischen Einführung zur Geschichte der KI ging es direkt ans Eingemachte. Bei verschiedenen Übungen konnten die Schüler*innen selbst praktische Erfahrungen mit verschiedenen KI-Anwendungen wie einem Chatbot und einem Zeichentool sammeln. An Computern probierten sie Programme aus, die ihnen zeigten, wie KI-Systeme Daten verarbeiten und aus ihnen lernen. Danach planten sie in Gruppen mithilfe eines Chatbots gemeinsame Urlaube, schätzten bei einem Image-Turing-Test, ob Bilder von einem Menschen oder einer Maschine gezeichnet worden waren, und ließen beim Browserspiel „Quick, Draw!“ ihre eigenen Zeichnungen von einem künstlichen neuronalen Netzwerk identifizieren.

Künstliche Intelligenz ist zu einem elementaren Bestandteil unserer Welt geworden. Daher wollen wir zeigen, wo die KI bereits im Alltag der Schüler*innen verwendet wird und wie sie funktioniert. Unsere Gesellschaft kann die Verwendung und Gestaltung dieser Technologie noch beeinflussen, aber dafür brauchen wir mündige Schüler*innen, die deren Chancen und Risiken verstehen und bewerten können.
Jan Reher, KI macht Schule

Risiken von KI

Neben den vielen Möglichkeiten von KI wurden danach auch potenzielle Risiken und Herausforderungen thematisiert, denn KI-Systeme sind nicht frei von Fehlern und Voreingenommenheiten. Die Schüler*innen erfuhren, wie Algorithmen unbewusste Vorurteile (Bias) übernehmen können, wenn sie auf voreingenommenen Daten trainiert werden, und welche negativen Auswirkungen dies auf Entscheidungsprozesse haben kann. Die kritische Auseinandersetzung sensibilisierte die Schüler*innen für die große Verantwortung, die mit der Entwicklung und dem Einsatz von KI-Technologien einhergeht, und betonte die Notwendigkeit einer ethischen und verantwortungsvollen Gestaltung dieser Technologien.

Die Zukunft beginnt jetzt

Der KI-Workshop war – genau wie der Girls’Day selbst – nicht nur ein spannendes Erlebnis, sondern auch ein wichtiger Schritt, um das Interesse der Schüler*innen an Technologie und Wissenschaft zu fördern. Ein Tag voller Inspiration, Lernen und kreativer Ideen – die Zukunft ist jetzt, und sie beginnt in unseren Schulen.

„Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag“ als Orientierungshilfe

Logo des Girls'Day

Der Girls’Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben bereits über 2 Millionen Mädchen am Zukunftstag teilgenommen. Und das Angebot an Veranstaltungen und Aktionen wächst mit jedem Jahr. Seit über 15 Jahren eröffnet die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler einen Tag vor dem eigentlichen Girls’Day gemeinsam mit der Initiative D21 den Aktionstag, begrüßt ausgewählte Berliner Schülerinnen und erkundet gemeinsam mit ihnen den D21-MINT-Erlebnis-Parcours. Hier können die jungen Frauen MINT-Berufe von ihrer praktischen Seite kennenlernen und ihr Berufswahlspektrum erweitern.

Der Girls‘Day Preis wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von: Cornelsen, Deutsche Telekom, IBM, ING, Intel, KI macht Schule, Ramboll und SAP.

Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle

Porträt von Stefanie Kaste

Stefanie Kaste, Stellv. Geschäftsführerin