AG-Blog | Was ist Datendemokratie und wie kann man Daten gemeinwohlorientiert nutzen?

In der konstituierenden Sitzung ging es darum, ein gemeinsames Verständnis für „Datendemokratie“ zu entwickeln und Fragen und Ideen für das inhaltliche Konzept der Arbeitsgruppe zu diskutieren. Welche Aspekte spielen für die gemeinwohlorientierte Nutzung von Daten eine Rolle? Wie kann ein theoretischer Rahmen aussehen, anhand dessen Themen wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Daseinsvorsorge oder Smart City aus einer datendemokratischen Perspektive diskutiert werden?

Berlin/virtuell. Die erste Sitzung der AG Datendemokratie fand virtuell unter der Leitung der beiden Co-Vorsitzenden Nadja Kwaß-Benkow und Dr. Christian Kiehle statt. In der konstituierenden Sitzung ging es vor allem darum, ein gemeinsames Verständnis für „Datendemokratie“ zu entwickeln und Fragen und Ideen für das inhaltliche Konzept der Arbeitsgruppe zu diskutieren.

Datendemokratie könne man nur interdisziplinär gestalten, es brauche Politik, Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dafür, so Co-Vorsitzender Christian Kiehle. Er freue sich daher umso mehr, dass all diese Gruppen zum Auftakt vertreten seien. Die thematische Einstimmung von Jürgen Fritsche, Vorstand der Initiative D21 und Geschäftsleitung Public Sector bei der msg system AG, gab den Anstoß für kontroverse Diskussionen. So wurden Zielkonflikte deutlich, die mit der gemeinwohlorientierten Nutzung von Daten einhergehen könnten – etwa zwischen der Effizienz der Datenhoheit nur eines Akteurs und der Gefahr der Monopolisierung, die damit einherginge. Wichtig für eine zielführende Diskussion sei auch, zu definieren, von welcher Art von Daten jeweils gesprochen würde und welche Chancen und Risiken mit deren Nutzung einhergingen. Aber auch, welche Facetten zu einer Definition von Datendemokratie zählten und welche nicht.

Wordcloud zu der Frage an die Teilnehmenden: Was bedeutet für Sie der Begriff „Datendemokratie“?
Was bedeutet für Sie der Begriff „Datendemokratie“? – Befragung unter den Teilnehmenden

Die Diskussionen zeigten deutlich, dass Datendemokratie ein sehr komplexes und vielschichtiges Thema ist. Co-Vorsitzende Nadja Kwaß-Benkow stellte ein vom D21-Vorstand erarbeitetes, strukturiertes Framework vor, das als roter Faden für die anstehende Erarbeitung des Themengebiets dienen kann, und diskutierte es mit den Teilnehmer*innen.

Abbildung des Frameworks für die Arbeitsgruppe Datendemokratie. Auf der 1. Ebene stehen Anwendungsfälle und Anwendungen, auf der 2. Datenquellen, Datenzugang und Datenverfügbarkeit, auf der 3. Ebene Handlungsoptionen zur gemeinwohlorientierten In-Wertsetzung.
Framework für die Arbeitsgruppe Datendemokratie

Ausblick

Am 26. Oktober findet die erste inhaltliche Sitzung der AG Datendemokratie statt – Fokusthema ist die Datendemokratie in der Smart City. Zukünftig sollen für die AG nicht nur virtuelle, sondern auch hybride Formate stattfinden. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben, sich über die Teilnahme an den quartalsweisen Sitzungen hinaus in thematischen Diskussionskanälen einzubringen um das Thema gemeinsam zu gestalten. Wir freuen uns auf den weiteren Austausch!

Ansprechpartner in der Geschäftsstelle

Porträt von Alexander Köhler

Alexander Köhler, Referent Digitaler Staat (er/ihm)