bunt und verbindlich
Ich verspreche X, wenn jemand mit Y hilft – Die neue Plattform »bunt und verbindlich« verbindet durch Versprechen Unternehmen mit Flüchtlingsinitiativen und ehrenamtlichen Helfern, um gemeinsam die Integration in Deutschland aktiv zu gestalten.
Berlin. Die Initiative D21 e. V. und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) haben heute gemeinsam die neue Plattform für Integration buntundverbindlich.de vorgestellt. Unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat sich »bunt und verbindlich« zum Ziel gesetzt, Unternehmen, Initiativen und ehrenamtliche Helfer*innen miteinander zu verbinden, um mit gemeinsamen Versprechen die Integration von Geflüchteten in Deutschland aktiv mitzugestalten.
Angebot und Bedarf passgenau zusammenführen
Auch Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21 e. V., ist vom Potential der Plattform überzeugt:
Schon zum Start gibt es über 60 Versprechen auf »bunt und verbindlich«, die von 20 Unternehmen und 13 Initiativen abgegeben wurden. Besonders engagiert zeigen sich hier die Mitgliedsinstitutionen der Initiative D21, die oftmals sogar mehr als nur ein Versprechen einstellten.
Die Plattform basiert auf dem Prinzip „Ich verspreche X, wenn jemand mit Y hilft.“
Durch ihre Versprechen auf der Plattform bieten Unternehmen, Initiativen oder Einzelpersonen aktiv an, ihren Beitrag zur Integration zu leisten; gleichzeitig motivieren sie andere, ebenfalls einen Beitrag zur Umsetzung des Versprechens zu leisten. Das Prinzip lautet: „Ich verspreche X, wenn jemand mit Y hilft.“ Es gibt Versprechensgeber*innen, die etwas anbieten, z. B. Tablets, und ihr Versprechen an eine Bedingung knüpfen, z. B. das Nutzen der Tablets zum Lernen für Willkommensklassen. Diese Versprechen sind nun auf der Webseite sichtbar und können durch ehrenamtlich Engagierte, Flüchtlingsinitiativen oder Einzelpersonen eingelöst werden. Um sicherzugehen, dass die angebotenen Versprechen auch wirklich im gewünschten Sinne eingelöst werden, erstellen die einlösenden Initiativen und ehrenamtlichen Helfer*innen einen kurzen Bericht, der dann im Blog der Plattform erscheint.
Das Unternehmen VICHY will Sprachkurse entwickeln, um geflüchteten Frauen eine berufliche Perspektive in der Apothekenbranche zu ermöglichen. Diese Sprachkurse werden von VICHY kostenlos geflüchteten Frauen zur Verfügung gestellt, um sich für den beruflichen (Wieder-)Einstieg in die Apothekenbranche zu qualifizieren. VICHY verknüpfte das Versprechen mit der Aufforderung, dass jemand die Basis-Sprachkurse spendet, auf die dann die Kurse von VICHY aufbauen. papagei.com löste das Versprechen zum heutigen Launch ein und spendiert die Deutsch-Grundkurse für die geflüchteten Frauen. Ein weiteres Versprechen kam von Capgemini, die 50 Laptops zur Aus- und Weiterbildung Geflüchteter zur Verfügung stellen, denn eine gute Bildung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Integration. Kiron Open Higher Education löste das Versprechen ein. Sie werden die Technikspende nutzen, um Geflüchtete mit Online-Kursen auf ein Bachelorstudium vorzubereiten. Damit werden bestehende Barrieren für Geflüchtete auf dem Weg zur Hochschulbildung abgebaut.
Nachmachen ausdrücklich erwünscht
Die Plattform »bunt und verbindlich« soll nicht einfach eine weitere Flüchtlingsplattform unter vielen sein. Stattdessen will sie existierende Angebote vernetzen und stärken, um ein größeres Wirkungspotential zu entfalten. Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Die Versprechen auf »bunt und verbindlich« sind bunt und vielfältig. Umfang und Größe der Versprechen sind keine Grenzen gesetzt. Um aus Best Practice Beispielen zu lernen, stellt der Blog der Plattform erfolgreiche Versprechen von Unternehmen und Initiativen vor, um so zur Nachahmung zu inspirieren. Denn: Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht!
Viele Versprechen warten auf Einlösung
Der Fotograf Adrian Bedoy, Eigentümer des Unternehmens Corporate Inspiration, welches für Kunden wie L’Oréal und Guido Maria Kretschmer fotografiert, verspricht, Portraitfotos von 100 Geflüchteten anzufertigen, die diese später als Bewerbungsfotos nutzen können. Die Fotos sollen den Menschen ein Lächeln zurückgeben und sie selbstbewusster in Bewerbungsgespräche gehen lassen. Auch Bewerbungstrainings werden auf »bunt und verbindlich« von Unternehmen und Initiativen angeboten.
Die ALBA Group spendet Eintrittskarten für ein Spiel von ALBA Berlin für drei Basketballvereine, wenn die Vereine im Gegenzug jeweils drei geflüchtete Kinder oder Jugendliche kostenlos mittrainieren lassen, denn Sport ist eine der einfachsten Methoden, um verschiedene Menschen zu einem Team werden zu lassen. Die ehrenamtliche Helferin Katie Griggs von der Berliner Initiative „Cycling lessons for ladies“ verspricht Fahrradkurse für geflüchtete Frauen anzubieten, wenn sich ein Unternehmen bereit erklärt, die dafür notwendigen Fahrräder zu spenden. Sie möchte den Frauen damit ermöglichen, sich in ihrer neuen Umgebung freier zu bewegen und Selbstvertrauen zu sammeln.