Konfetti-Stimmung für die digitale Zukunft!

Beim Finale der Digital Future Challenge 2022/23 im Bundesumweltministerium in Berlin wurden die Gewinner*innen des diesjährigen Hochschulwettbewerbs gekürt.

Berlin. Fünf Studierenden-Teams, fünf Pitches und eine Jury: Das war das Finale der Digital Future Challenge 2022/23 (DFC). Nach einer intensiven Ausarbeitungsphase und dem Halbfinale kamen die besten Teams des Hochschulwettbewerbs und die Jury, die Mentoren*innen sowie viele weitere Gäst*innen ein letztes Mal zusammen, um das Siegerteam zu küren – diesmal im Lichthof des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Die Perspektiven der jungen Generation

Den besonderen Rahmen des Abends unterstrich die Anwesenheit von Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke, die auch die Schirmherrin des diesjährigen Wettbewerbs war. In ihrer Eröffnungsrede machte sie eindrücklich klar, wie wichtig es ist, sich mit der Frage nach der Gestaltung des digitalen Wandels zu unser aller Wohl auseinanderzusetzen

Wir sollten den rasanten, tiefgreifenden Wandel nicht einfach über uns ergehen lassen. Sondern wir sollten diesen Wandel so gestalten, dass er Mensch und Umwelt nützt und die Welt lebenswerter und gerechter macht. Deswegen ist es gut, dass Sie heute hier sind!
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Bundesministerin Steffi Lemke bei ihrer Rede hinter einem Redepult.
Bundesministerin Steffi Lemke eröffnete das Finale mit einer Rede.

Genau hier setzt die DFC an: Studierenden-Teams entwickeln anhand verschiedener Use Cases aus der Unternehmenspraxis kreative Lösungen für die verantwortungsvolle Gestaltung der digitalen Zukunft im Kontext von Nachhaltigkeit und Verbraucher*innenschutz. Denn in einer zunehmend digitalisierten Welt ist unternehmerische Verantwortung in digital-ethischen und nachhaltigkeitsbezogenen Fragen besonders wichtig. Bundesministerin Steffi Lemke sieht dies auch so: „Gerade jungen Menschen kommt eine besondere gesellschaftliche Rolle zu, denn sie sind die Arbeitnehmer*innen und Führungskräfte von morgen. Wenn wir wollen, dass verantwortungsvolles Unternehmenshandeln zum Standard wird, dann müssen wir jetzt diejenigen fördern, die künftig zukunftsfeste Entscheidungen treffen. Ihre Ideen sind wichtig für die Gestaltung der digitalen Transformation im Sinne von Verbraucher*innen.“

Im Publikum heben etliche Menschen gleichzeitig die Hand.
Die Jury stellte nach den Pitches interessierte Nachfragen

Wo liegt die Verantwortung für nachhaltigen Konsum?

Der Lichthof des BMUV mit dem Publikum des Finales und der Bühne, auf der gerade die Podiumsdiskussion stattfindet.
Das Publikum lauschte interessiert der Paneldiskussion.

Zur weiteren Einstimmung in die Themen des Abends diskutierten bei einer Paneldiskussion Dr. Vivian Frick vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Dr. Stephan Ramesohl vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Miriam Ruhenstroth von mobilsicher.de darüber, wie wir als Verbraucher*innen nachhaltiger leben können. Besonders deutlich wurde in der Diskussion, dass zwar auch bei Verbraucher*innen einige Stellschrauben für einen nachhaltigen digitalen Konsum liegen, diese aber nur einen begrenzten Einfluss haben. Es sei darüber hinaus nicht fair, die Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit ausschließlich bei den Verbraucher*innen zu sehen, viel eher liege sie bei Regulierungen des Verbraucher*innenschutzes und bei den Anbietenden. Außerdem müssten Politik und zivilgesellschaftliche Bewegungen eine nachhaltige Digitalisierung wirkungsvoller begleiten, sodass Nachhaltigkeit bereits bei der Entwicklung von Produkten und Angeboten mitgedacht werde.

Pitch Perfect?

Die Spannung in der Luft des wunderschönen Lichthofs war zu spüren. Denn jetzt ging es mit den Pitches der fünf besten Teams los.

3 junge Frauen mit Mikrofon auf einer Bühne
Das Team WeledaVerse pitchte als Erstes.

Team WeledaVerse von der Technischen Universität München machte den Anfang und stellte eine App mit einem vierstufigen System vor, mit deren Hilfe Unternehmen ihre Mitarbeitende in bestimmte Entscheidungsfindungsprozesse einbinden können. Mitarbeitenden wird so die Möglichkeit geboten, mit einem spielerischen Ansatz an digital-ethischen Fragestellungen der Firma teilzuhaben. Der Use Case dazu stammte von Weleda.

4 junge Personen zusammen mit Moderator Johannes Büchs auf der Bühne.
Team TU Solar zusammen mit Moderator Johannes Büchs.

Weiter ging es mit der Pitch-Idee von Team TUSolar von der Technischen Universität Dortmund. Sie präsentierten eine App für die Kund*innen von Enpal, die über eine Solar-Anlage Strom erzeugen; von Enpal stammte auch der Use Case. Die App soll die Nutzenden zu noch nachhaltigerem Verhalten motivieren – durch die Interaktion mit der Community sowie Individualisierungsmöglichkeiten, die zu mehr Kontrolle über die eigene Solar-Anlage führen.

2 junge Männer gehen von ihren Stühlen aus Richtung Bühne.
Das Team Corporate Care auf dem Weg zu seinem Pitch.

Im dritten Pitch von Team CorporateCare, ebenfalls von der Technischen Universität Dortmund, wurde ein Plugin für MS Teams vorgestellt, das durch mehr Selbstbestimmung im Homeoffice zu mehr Achtsamkeit führen soll. Mit einem Orchester aus unterschiedlichen Maßnahmen wie Meditationseinheiten, Erinnerungen an das schöne Wetter inklusive Hinweis auf einen freien Slot zum Spazierengehen oder eine gemeinsame (virtuelle) Mittagspause mit den Kolleg*innen bleibt den Nutzenden viel Freiraum, die für sie selbst passenden Möglichkeiten zu entdecken.

5 Personen stehen im Kreis und unterhalten sich mit Zetteln in der Hand.
Das Team AppFinity bereitet sich auf seinen Pitch vor.

Der gleiche Use Case von Telefónica Deutschland wurde auch vom Team AppFinity von der Technischen Universität Dortmund bearbeitet. Im hybriden Arbeiten fällt es Unternehmen oft schwer, alle Mitarbeitenden an der Unternehmenskultur teilhaben zu lassen. Als Lösung bietet das Team eine App, in der Fortbildungen aber auch Afterwork-Events organisiert werden, um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken.

Ein junger Mann im Sakko mit Mikrofon auf der Bühne.
Team RE:Mote durfte als letztes seine Idee präsentieren.

Der finale Pitch des Abends stammte vom Team RE:Mote der Universität Witten/Herdecke. Das Team hat sich Gedanken dazu gemacht, wie in der digitalen Arbeitswelt Unternehmenswerte und -kultur ausreichend Platz finden. Neben einer virtuellen Office-Welt konzipierten sie eine Value Academy, welche die Unternehmenskultur, Weiterbildungen und Recruiting auch in Zeiten von digitalem Wandel ermöglichen und stärken soll – für eine sinnstiftende und nachhaltige Unternehmenskultur. Der Use Case dazu stammte von der ING Deutschland.

Siegerehrung: Das sind die Gewinner*innen!

EIn Gruppenfoto auf der Bühne, alle reißen die Arme in die Höhe und schmeißen Dinge in die Luft
Gelöste Stimmung nach der Verkündung der Gewinner*innen

Nach diesen spannenden Pitches, die von den Studierenden auch im Austausch mit Mentor*innen seit dem Halbfinale auch noch einmal toll weiterentwickelt wurden, zog sich die Jury zur Beratung zurück. Bei der anschließenden Preisverleihung betonten die Jurymitglieder in ihren Laudatios, wie schwer und knapp die Entscheidung ausgefallen sei. Letztlich fielen die Platzierungen folgendermaßen aus:

  • Platz 1 belegte das Team CorporateCare (Konrad Kunz, Nathalie Rusch, Paul Wittinghofer)
  • Platz 2 belegte das Team WeledaVerse (Asma Ayed, Roeya Khlifi, Zarina Zakirova)
  • Platz 3 belegte das Team RE:Mote (Luca Dziekanski, Arne Fleschenberg, Tom Robin Scheffler, Ruben Schmitz-Heinen)

Der Abend endete mit einem Empfang, an dem alle zusammenkamen, sich austauschten und die Siege gefeiert werden konnten. Was für ein Finale!

Das komplette Event nachschauen:

Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle

Porträt von Dr. Marie Blachetta

Dr. Marie Blachetta, Referentin Digital Responsibility