Erfolgreiches Homeschooling abhängig von Digitalkompetenzen der Lehrkräfte. 75 Prozent der Eltern erleben Hürden
Berlin/München. In 85 Prozent der befragten Haushalte, in denen schulpflichtige Kinder leben, fand während der Corona-Epidemie digitaler Schulunterricht bzw. ein digitaler Austausch mit den Lehrkräften statt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie eGovernment MONITOR 2020 der Initiative D21 und der Technischen Universität München (TUM), durchgeführt von Kantar.
Digitalkompetenzen der Lehrkräfte entscheiden über Unterstützung beim Homeschooling
Etwa die Hälfte der Eltern war mit dem Schulunterricht während Corona insgesamt zufrieden, ein Drittel dagegen unzufrieden. Die Gestaltung eines digital unterstützten Schulunterrichts hing dabei stark von Können und Engagement der einzelnen Lehrkräfte ab: 54 Prozent sagten, dass die Lehrer*innen den Unterricht auf eigene Initiative digital gestaltet haben. 42 Prozent zeigten sich unzufrieden und gaben an, dass die Lehrkraft mit digitalen Anwendungen überfordert war. Den Einsatz der Schulen beurteilen die Befragten insgesamt besser: 59 Prozent fanden, dass die jeweilige Schule alles in ihrer Macht Stehende getan hat, ein Drittel empfand die Schulen als bremsend.
75 Prozent der Eltern erleben Hürden, nur Minderheit nutzt Videokonferenzen
Drei Viertel der Eltern berichten von Hürden beim digitalen Unterricht. Am häufigsten nannten sie eine fehlende Unterstützung durch die Schulen, gefolgt von Internetproblemen (Geschwindigkeit/Netzprobleme) und mangelnder Digitalkompetenzen der Lehrer*innen. Die technische Ausstattung spielt nur eine nachgeordnete Rolle: zu wenig oder zu alte Geräte nannten nur 14 Prozent als Hürde. Die Nutzung digitaler Geräte für den Schulunterricht stieg von 66 Prozent vor auf 96 Prozent während Corona an. Das meistgenutzte Gerät ist das Smartphone, gefolgt vom Laptop.
Die Übermittlung der Lehrinhalte erfolgte am häufigsten über E-Mails (81%), gefolgt von Videokonferenzen (44%) und Messengerdiensten (32%). Der Austausch von Materialien über einen Schulserver oder Lernplattformen kam etwas seltener zum Einsatz. Auch analoge Wege zur Übermittlung von Lernmaterial, wie eine Abholung in der Schule (16%) oder die Übermittlung via Telefon (14%) oder Post (7%) kamen vor.