Ethics & Drinks mit Philosophieprofessor Prof. Dr. Stefan Lorenz Sorgner

Francis Fukuyama hält den Transhumanismus für die „gefährlichste Idee der Welt“, während Transhumanist*innen überzeugt sind, dass technologische Fortschritte wie Künstliche Intelligenz (KI), Biotechnologie und die Verschmelzung von Gehirn und Computer die Grenzen menschlicher Existenz überwinden, Leid reduzieren und eine posthumane Zukunft voller Möglichkeiten schaffen können. Der Deutsche Ethikrat wiederum warnt in seiner Stellungnahme vor der Reduktion des menschlichen Geistes auf ein algorithmisches System und äußert Skepsis gegenüber der Übertragung normativ bedeutsamer Begriffe wie „Intelligenz“ auf KI.

Was wie ein philosophischer Elfenbein-Turm-Disput zwischen humanistischen und transhumanistischen Positionen anmutet, erhält durch aktuelle geopolitische Entwicklungen neue Brisanz: In der US-Administration sind mittlerweile überzeugte Transhumanist*innen prominent vertreten, die erheblichen Einfluss auf die globale digitale Transformation ausüben. Dies wirft drängende Fragen auf: Wie stark werden transhumanistische Überzeugungen wirtschaftliche und politische Digitalstrategien prägen? Welche Konsequenzen hat das für unser verfassungsmäßig verankertes und auch vom Deutschen Ethikrat vertretenes humanistisches Menschenbild? Und wie real ist die Gefahr, die in Augen vom Fukuyama von Transhumanismus ausgeht?

Diese Fragen möchten wir mit einem renommierten Transhumanisten und Philosophieprofessor der John Cabot University in Rom, Prof. Dr. Stefan Lorenz Sorgner, kritisch diskutieren und dabei die tatsächliche Verbreitung transhumanistischen Gedankenguts beleuchten. Die Veranstaltung soll nicht als Beitrag zur „Salonfähigkeit“ des Transhumanismus verstanden werden, sondern vielmehr als Möglichkeit, mit fundierten Argumenten über die normativ-ethischen Grundlagen globaler Digitalisierungsprozesse zu reflektieren.

Wir laden euch herzlich zur virtuellen Teilnahme im Rahmen unserer „Ethics & Drinks“-Veranstaltungsreihe ein. Hinter dem Format „Ethics & Drinks“ – einem Spin-off der AG Digitale Ethik – steht die Idee eines digitalen Austauschs – mit einem Getränk eurer Wahl.