Klimaschutz trifft Digitalisierung – Wie Technologien unsere Zukunft nachhaltiger machen können
Wie können wir das Klima durch Technologien besser schützen? Diese Frage diskutierten wir im Rahmen der zweiten Veranstaltung der virtuellen Dialogreihe „Digital Responsibility“ der Digital Future Challenge (DFC).
Berlin/virtuell. Die Klimakrise ist eine, wenn nicht die größte Herausforderung unserer Zeit. Die Digitalisierung eröffnet verschiedene Chancen, dem Klimawandel zu begegnen. Doch wie sehen diese Möglichkeiten aus? Und welche Stellschrauben sind Erfolgsfaktoren für ein nachhaltiges Zusammenspiel von Technologien und Umwelt sowie für eine verantwortungsvoll gestaltete Zukunft? Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis gingen die Teilnehmenden der virtuellen Dialogreihe „Digital Responsibility“ der diesjährigen Digital Future Challenge diesen Fragen nach und setzten sich unter der Moderation von Sabrina Leuthäußer (Deloitte-Stiftung) damit auseinander, wie Venture-Capital-Investitionen in Climate Tech Start-ups und Open Data als Treiber einer nachhaltigen Transformation wirken können.
Open Data als Hebel für transparenten und effektiven Klimaschutz
Zunächst ging es aus Deutschland virtuell nach Dänemark, wo Niklas Jordan von Innoflair einen Impuls über die Rolle von offenen Satellitendaten für die Bekämpfung des Klimawandels gab. „Satellitendaten sind mehr als reines Entertainment“, so Jordan. Sie seien wichtig, um zum Beispiel städtische Hitzeinseln zu messen, Waldbrände zu erforschen, Vegetationsindizes zu erstellen oder Wasserstände zu beurteilen. Durch die Verbindung von Satellitendaten untereinander oder mit Machine Learning könne der Mehrwert für den Klimaschutz sogar noch weiter gesteigert werden. Darüber hinaus könnten mehr als die Hälfte der Essential Climate Variables (ECV) ausschließlich mit Satellitendaten gemessen werden. Diese Variablen seien die Grundlage, um das Klima der Erde und den Klimawandel messbar und greifbar zu machen.
Um diese vielfältigen Vorteile realisieren zu können, sei es allerdings notwendig, dass Satellitenbilder als offene Daten frei verfügbar seien. Nur so könne jede*r das Ausmaß des Klimawandels und die Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen eigenständig verfolgen und bewerten. Diese Transparenz könne wiederum die Nachvollziehbarkeit und somit das Vertrauen der Gesellschaft in den Klimaschutz stärken.
Investieren für den Planeten: Venture-Capital-Investitionen in Climate Tech als Klimabeschleuniger
Fabian Krautwurst vom World Fund brachte mit Venture Capital als Treiber für den Klimaschutz eine gänzlich andere Perspektive für das Zusammenspiel von Technologien sowie Klima- und Umweltschutz ein. Bei Venture Capital handelt es sich um private Kapitalbeteiligungen, die außerhalb der Börse stattfinden. Als Tech-Fonds investiere der World Fund in Start-ups, die einen positiven Beitrag zum Klima leisten und an der CO2-Reduzierung arbeiten.
Dabei könne der Klimawandel die Wirtschaft bei seiner derzeitigen Entwicklung in Zukunft bis zu 16 Millionen Euro pro Minute kosten. Deswegen seien Investitionen in Climate Tech Start-ups unabdingbar, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Den Einfluss von Climate-Tech-Investitionen messbar zu machen, sei zwar herausfordernd. Dennoch könnten auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen bereits verschiedene Bereiche wie etwa Agrartechnologien sowie der Transport- oder Energiesektor identifiziert werden, bei denen Investitionen in Climate Tech in Zukunft eine messbar positive Auswirkung auf den Klimaschutz haben könnten. Verantwortungsbewusste Investitionen mittels Venture Capital in den Klimaschutz seien deswegen bereits jetzt möglich.
Im Anschluss an die Inputs tauschten sich die Teilnehmenden unter anderem über die Potenziale von Satellitendaten, über Datennutzungskonzepte und darüber aus, welche verschiedenen Formen des Engagements es für den Klimaschutz gibt.
Weitere Termine der virtuellen Dialogreihe
.