Die Digitalisierung hat eine Dimension erreicht, die neue Formen der Datifizierung (Datenerhebung, -auswertung, -interpretation), der Automatisierung (z. B. über Algorithmen), der Virtualisierung und Vernetzung sowie der Mensch-Maschine-Interaktion zulassen. Technisch betrachtet bietet die Digitalisierung nie dagewesene Handlungsoptionen, welche bisher allerdings gesellschaftlich noch nicht bewertet wurden. Ihr Einsatz findet heute bereits statt, hinsichtlich ihrer ethischen Einordnung ist somit Dringlichkeit geboten.
Diskutiert wird dies aktuell zum Beispiel im Bereich der KI-Entwicklung, wie etwa generativer KI-Modelle. Doch sollte der Diskurs nicht auf diesen Bereich beschränkt bleiben, sondern sich z. B. auf den Gesundheits- und Pflegesektor, den Finanzmarkt, auch die Landwirtschaft und unseren gesamten Alltag ausbreiten. Ein breiter gesellschaftlicher Diskussions- und Meinungsbildungsprozess ist unseres Erachtens essentiell, um den Menschen und Entscheidungsträger*innen in unserem Land (Wirtschaft und Politik) eine differenzierte Bewertung der Perspektiven, Chancen und Risiken solch fundamentaler Veränderungen der Digitalisierung zu ermöglichen. Diesen Prozess begleitet die Arbeitsgruppe Digitale Ethik – als Netzwerkknoten, Raum für Denkimpulse und gemeinsame Aktivitäten.
Ziel ist es, ethische Grundvorstellungen in die digitalisierte Welt zu übersetzen und somit durch sachliche und konstruktive Bewertung zur Orientierung beizutragen. Die Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus einem interdisziplinären Kreis digitalaffiner Akteur*innen aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Netzpolitik und Ministerien/Verwaltungen.
Mitwirken
Unsere Arbeitsgruppen stehen interessierten Akteur*innen grundsätzlich zur Mitwirkung offen. Dies ist ein Ausdruck unserer Strategie, den Wandel der Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und weiteren Akteur*innen zu gestalten. Bei Fragen dazu können Sie sich gern an die Leitung der Arbeitsgruppe wenden: ethik@initiatived21.de
Themen der letzten Sitzungen:
- Quo vadis digitale Ethik? Der Blick zurück nach vorn (07.03.2023)
- Perspektiven auf die Digitalisierung der Zukunft (30.11.2022)
- Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Vor welchen digital-ethischen Zielkonflikten stehen wir? (21.09.2022)
- Das Metaversum und digitale Ethik (18.05.2022)
- Von Metaversum zu Metaphysik – Was ist „Real?“ (18.05.2022)
- Die Zukunft der Digitalen Ethik? Reallabor China und sein globaler Einfluss (25.11.2021)
- Verschwörungsmythen aus ethischer und bildungspolitischer Sicht (22.09.2021)
- Aussagekraft von Daten (05.05.2021)
- Datenraum Gesundheit im Spannungsfeld zwischen Innovation und Ethik (10.02.2021)
- Ethische Reflexionsprozesse in Behörden (15.12.2020)
- Ethische Konflikte bei der Nutzung von Gesundheitsdaten (27.08.2020)
- Digitalethik und Nachhaltigkeit (23.04.2020)
- Recruiting & HR-Technologien (13.01.2020)
- Regulierung von Algorithmen (23.09.2019)
- Arbeitswelt heute und morgen (27.06.2019)
- New Health & Ethik (03.04.2019)
- Transhumanismus & Enhancement (29.11.2018)
- Digitalisierung im Gesundheitsbereich (26.09.2018)
- Corporate Digital Responsibility (21.06.2018)
- Ethik und Digitale Bildung (26.03.2018)
Denkimpulse zur Digitalen Ethik
Ansprechpartner*innen
Dr. Sarah Becker
AG-Leitung,
idigiT – Institute for Digital Transformation in Healthcare GmbH
Jens-Rainer Jänig
AG-Leitung & D21-Vorstand,
mc-quadrat
Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle
Dr. Marie Blachetta
Referentin Digital Responsibility
marie.blachetta@initiatived21.de

Seit ihrem Beginn im Jahr 2017 widmet sich die Arbeitsgruppe Ethik intensiv verschiedenen Fragestellungen der Ethik in der digitalisierten Welt. Die in der AG entstehenden Papiere werden im Rahmen der Dialogreihe „Denkimpulse zur Digitalen Ethik“ sukzessive veröffentlicht und sind kostenfrei abrufbar.